Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Interview: "Unsere Erfahrungen sind entscheidend"

Zu den prägenden Phasen des Erwachsenenalters zählen langjährige ­Partnerschaften und die Elternzeit. Doch wie beeinflussen sie unseren Charakter? G&G fragte die Psychologen Roos Hutteman und Jaap Denissen.
Roos Hutteman und  Jaap Denissen

Herr Professor Denissen, Frau Hutteman, wie verändert sich die Persönlichkeit im Lauf unseres Lebens?
Hutteman: Es gibt bislang erst wenige wissenschaftliche Studien, in denen sich Forscher die Entwicklung der Persönlichkeit über die gesamte Lebensspanne angesehen haben. Denn lange Zeit nahmen Psychologen an, dass die Persönlichkeit stabil ist und sich, wenn überhaupt, nur bis zum frühen Erwachsenenalter verändert. Erst vor einigen Jahren hat sich herausgestellt: Der Charakter kann sich noch bis ins hohe Alter weiterentwickeln.
Wodurch kommen diese Veränderungen zu Stande?
Hutteman: Einer verbreiteten Theorie zufolge wirken sich besonders Übergänge in neue Lebensphasen auf die Persönlichkeit aus. Wenn man sich an eine neue soziale Rolle anpasst, etwa an die Elternschaft, dann reift auch die Persönlichkeit.
Was verstehen Sie unter einer "reiferen" Persönlichkeit?
Hutteman: In den Kategorien der Big Five, also der fünf großen Persönlichkeitseigenschaften, ausgedrückt: Man wird weniger neurotisch, das heißt weniger ängstlich, dafür aber gewissenhafter und verträglicher ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Multiple Persönlichkeit: Was hinter der dissoziativen Identitätsstörung steckt

Manche Menschen scheinen verschiedene Ichs in sich zu tragen, die im Wechsel die Kontrolle über den Körper übernehmen – mit jeweils eigenem Alter, Namen und Geschlecht. Unsere Experten, die zu dissoziativen Phänomenen forschen, stellen die wichtigsten Fakten zur »Multiplen Persönlichkeit« vor. Ergänzend dazu geht die Psychologin Amelie Möhring-Geisler der Frage nach, ob rituelle Gewalt in der Kindheit gezielt Persönlichkeitsspaltungen herbeiführt. In dieser Ausgabe beginnt zudem eine neue Artikelserie zum Thema »Long Covid und ME/CFS«. Im Interview spricht Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité über Ursachen von ME/CFS, den Versorgungsmangel in Deutschland und Hoffnung auf Medikamente. Darüber hinaus berichten wir über das Glücksparadox, das besagt: Je mehr wir dem Glück hinterherjagen, desto weiter entfernt es sich. Wir stellen das Thema psychotherapeutische Patientenverfügung vor, die im psychischen Krisenfall eine große Hilfe sein kann, sowie die noch immer rätselhafte Schmerzerkrankung Fibromyalgie, über deren Ursachen noch viel spekuliert wird.

Spektrum Psychologie – Weniger Arbeit, mehr vom Leben

Viele Berufstätige verzichten im Laufe ihres Lebens freiwillig auf Gehalt oder Karriere. In dieser Ausgabe erfahren Sie, was Menschen zum sogenannten Downshifting bewegt – und ob es sie glücklich macht. Außerdem: Was uns in die Kaufsucht treibt, wie Theater bei sozialer Phobie hilft und mehr.

Gehirn&Geist – Die Facetten unserer Persönlichkeit

Was formt die Persönlichkeit? In dieser Ausgabe erfahren Sie, wie Charakterzüge entstehen, welche psychologischen Modelle überzeugen und was für einen Einfluss etwa die Darmflora auf unser Verhalten hat. Außerdem werfen wir einen Blick auf die dunkleren Seiten des Ichs und mehr.

  • Quelle

Gettler, L. T. et al.:Longitudinal Evidence that Fatherhood Decreases Testosterone in Human Males. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA 108, S. 16194-16199, 2011

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.