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Geologie: Uralter Meeresboden neben Chinesischer Mauer



An einem Flusslauf unterhalb der Chinesischen Mauer haben Timothy Kusky von der Universität St. Louis und Jiang-Hai Li von der Universität Beijing 2,5 Milliarden Jahre alte Gesteine gefunden, die einst Teil des Ozeanbodens waren. Normalerweise taucht eine ozeanische Platte, die mit einem Kontinent kollidiert, unter diesen ab, weil ihr Gestein ein höheres spezifisches Gewicht hat. Manchmal aber bleibt ein Stück von ihr am Kontinentalrand hängen. Diese an Kontinenten gestrandeten Gesteine marinen Ursprungs bezeichnet man als Ophiolithe. Die bisher ältesten bekannten Vertreter sind knapp zwei Milliarden Jahre alt und wurden in Kanada und Finnland gefunden. Der jetzt 250 Kilometer nordöstlich von Beijing entdeckte Dongwanzi-Ophiolith stellt damit einen neuen Rekord auf. Er beweist zugleich, dass es vor 2,5 Milliarden Jahren schon plattentektonische Vorgänge gab. Weil das Leben auf der Erde vielleicht in heißen Quellen am Meeresgrund entstand, hoffen die Forscher nun, in dem Fels Hinweise auf frühe Organismen zu finden. Kontinentale Gesteine enthalten immerhin bis zu 3,8 Milliarden Jahre alte Lebensspuren. (Science, Bd. 292, S. 1142)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 2001, Seite 27
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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