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Archäologie: Urgeschichtliche Ritzmuster

Offenbar ritzten bereits Vorfahren des modernen Menschen geometrische Muster in Gegenstände, um sie zu kennzeichnen oder zu schmücken. Darauf deutet eine Muschelschale hin, die jetzt in einem Museumsarchiv gefunden wurde. Die Schale stammt aus einer Sedimentschicht am Ufer des Flusses Solo in Ostjava, von der Fundstelle des berühmten Java-Menschen. Paläoanthropologen ordnen dessen Fossilien heute dem Homo erectus zu, einer ausgestorbenen Menschenart.

Wissenschaftler um Josephine Joordens von der Universität Leiden hatten die fossilen Muschelschalen untersucht, um mehr über die Ernährungsgewohnheiten von Homo erectus herauszufinden. Dabei fiel ihnen ein Rillenmuster auf, das in eine Schale hineingekratzt worden war. Isotopen- und Lumineszenzmessungen ergaben, dass die Sedimentreste, die an der Schale haften, etwa 500 000 Jahre alt sind. Das Muster ritzte demnach wahrscheinlich ein Homo erectus ein, jedenfalls kein Homo sapiens.

Die Gravuren sind heute kaum noch zu erkennen. Das war vor einer halben Million Jahren vermutlich anders, als die Schale noch eine dunklere Färbung besaß. Über die Bedeutung der Kratzspuren kann nur spekuliert werden – möglicherweise waren es Verzierungen. In jedem Fall sind sie beträchtlich älter als die ältesten bisher bekannten Ritzmuster, schreiben die Forscher.

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  • Quelle

Joordens, J. C. A. et al.: Homo erectus at Trinil on Java Used Shells for Tool Production and Engraving. In: Nature 10.1038/nature13962, 2014

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