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Serie Philosophie (Teil 8) | Biologie: Ursache und Wirkung am Beispiel der Gene
Das Kausalitätsprinzip – die eindeutige Zuordnung von Ursache und
Wirkung – spielt in der Naturwissenschaft eine zentrale Rolle.
Allerdings wirft es Fragen auf, die sich nur philosophisch beantworten
lassen. In der Biologie fand ein hartnäckiges
Problem, das die Rolle
der Gene im Organismus betrifft, erst kürzlich eine befriedigende Lösung.

© mit frdl. Gen. von Marcel Weber (Ausschnitt)
Kaum ein Tag vergeht, in dem nicht irgendwo in den
Medien von Genen die Rede ist. Man hat sie schon
für alles Erdenkliche verantwortlich gemacht: Intelligenz,
sozialen Status und Einkommen, religiöse
Gefühle, Fremdenfeindlichkeit, Drogenmissbrauch, Promiskuität,
sexuelle Orientierung und vieles mehr. Kritiker
wenden gegen solche Befunde ein, dass all diese Eigenschaften
ebenso stark – wenn nicht noch stärker – durch die Umwelt
beeinflusst würden. Eine kleine Gruppe von Philosophen
geht sogar so weit, den Genen jegliche besondere Rolle in der
Entwicklung eines Organismus abzusprechen. Entscheidend
sei stattdessen ein komplexes Sortiment verschiedenster
Biomoleküle, die das neue Lebewesen von seinen biologischen
Eltern erbt. Wer hat Recht? Rein empirisch lässt sich
das Problem nicht lösen. Hier ist daher die Philosophie gefragt.
Sie kann einen entscheidenden Beitrag zu der Debatte
leisten, indem sie den Begriff der Ursache exakt analysiert ...
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