Direkt zum Inhalt

Venezuela: Auf der Suche nach dem »Haus der Sonne«

Mehrere hundert Bergleute, Handwerker und Soldaten wagten sich nach Südamerika, um dort ihr Glück zu machen – und dem deutschen Handelshaus der Welser Profite zu bringen.

Am 21. Oktober 1534 geriet der Dreimaster Santa Trinidad auf der Überfahrt von Spanien nach Venezuela nach wenigen hundert Kilometern in einen schweren Sturm. 200 Auswanderer gerieten in größte Not, darunter der deutsche Jurist Hieronymus Köler. Er notierte später: »Wir wisten nit, wo wir waren, der tag verwandelt sich in die nacht. Das gewülken zoche sich herab auf das meer und das meer hinauf in die wolken, und fiel so grausam wasser vom himel, das unser ein tayl schir auf dem schiff ertrunken weren.« Zwei weitere Schiffe gehörten zu der Flottille des Augsburger Handelshauses Welser, die ausgerechnet im Herbst zur Neuen Welt aufgebrochen war – der sturmreichen Jahreszeit.

Sie waren nicht die Einzigen, die das Wagnis eingingen, obwohl der König es per Dekret untersagt hatte. Getrieben von der Befürchtung, andere seien schneller und würden die Reichtümer der Neuen Welt erbeuten, liefen noch vier weitere Schiffsverbände nach Amerika aus. Man heuerte jeden Matrosen an, den man kriegen konnte, die Mannschaften wurden chaotisch zusammengewürfelt, die Schiffe überbelegt. Köler, einer der ersten Reiseschriftsteller der Neuzeit, lieferte Einblicke in dieses Chaos. Die Besatzung der Santa Trinidad bestand aus »marineros von allerley sprachen, ein tail Schottis, ein tail Englischs, Fleming«. Außerdem seien Biskayer, Spanier, Italiener und Ostlender an Bord, wohl Balten ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Kolonialismus – Europas globaler Schatten

Der Kolonialismus ist ein dunkles Kapitel im Geschichtsbuch Europas: Menschen, Rohstoffe, Land wurden rein kommerziell betrachtet und entsprechend gnadenlos ausgebeutet, psychische Folgen für die Kolonialisierten als Kulturschock abgetan. Bis heute ist die Aufarbeitung nicht abgeschlossen.

Spektrum - Die Woche – »Trumps Entscheidungen kosten bereits jetzt Menschenleben«

Als Trump sein Amt antrat, inszenierte er sich als Macher. Doch seine Politik hat Folgen: Der US-Ausstieg aus der WHO könnte die öffentliche Gesundheit weltweit entscheidend gefährden. Beate Kampmann von der Berliner Charité gibt Einblicke.

Spektrum - Die Woche – Das Haus aus der Spritzdüse

Ein Haus aus dem 3-D-Drucker? Ja, das gibt es bereits – die innovative Technik ist viel versprechend effizient und Ressourcen schonend. Sogar Brücken könnten zukünftig aus der Spritzdüse kommen. Außerdem in der aktuellen Ausgabe von »Spektrum – Die Woche«: Sind seelische Leiden ansteckend?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.