Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Informatik: Vernetzte Quantencomputer

Computer, die sich die exotischen Gesetze der Quantenmechanik zu Nutze machen, sind derzeit noch im Versuchsstadium – als störanfällige Prototypen für einfache Rechenoperationen. Doch nun hoffen die Entwickler, durch Vernetzung vieler derartiger Bausteine dem Ziel näher zu kommen, den ersten echten Quantencomputer zu bauen.
Auf dem Weg zum Quantencomputer

Seit 20 Jahren versuchen Laborteams in aller Welt, die seltsamen Gesetze der Mikrowelt für Fortschritte in der Datenverarbeitung zu nutzen. Gemäß der Quantenmechanik sind Elektronen zugleich Teilchen und Wellen, Quantenobjekte können sich an mehreren Orten gleichzeitig aufhalten, und mitunter bleiben zwei Teilchen über große Distanzen so eng miteinander verbunden, als wären sie ein einziges Quantenobjekt. Auf diesen Eigenschaften beruhende Geräte sollten über ungeahnte Fähigkeiten in den Bereichen Informatik und Messtechnik verfügen. Beispielsweise dürften klassische Verschlüsselungen vor solchen Apparaten nicht mehr sicher sein.

Andererseits lassen sich damit Daten absolut abhörsicher speichern und übertragen. Quantengeräte könnten zudem komplizierte physikalisch-chemische Prozesse simulieren, die Präzision von Atomuhren steigern und als winzige Sensoren die Eigenschaften biologischer Systeme auf atomarer Ebene messen. Die möglichen Anwendungen reichen von der Materialwissenschaft über die Chemie bis zur Biologie und Medizin.

Wegen solch faszinierender Aussichten versuchen die amerikanischen Technikriesen Google und Intel sowie mehrere Start-up-Unternehmen und Rüstungsbehörden Quantencomputer zu entwickeln. Die universitäre Forschung ist eifrig mit dabei: Allein im Jahr 2015 publizierten drei wichtige Fachzeitschriften mehr als 3000 Artikel zum Thema Quantencomputer oder Quanteninformation. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – »Zeiten ohne Handy machen uns freier«

Wie wirkt sich die digitale Reizüberflutung durch Handy und Social Media auf unsere Konzentration und mentale Gesundheit aus? Antworten dazu in unserem Interview mit der Neurowissenschaftlerin Maren Urner. Außerdem: Katzen-Qubits – neue Hoffnungsträger für Quantencomputer. Jetzt in »Die Woche«.

Spektrum - Die Woche – Quantenphysik auf einen Chip gebannt

Die Nobelpreise in Physiologie oder Medizin, Physik und Chemie sind vergeben. In »Die Woche« stellen wir die ausgezeichneten Entdeckungen vor. Außerdem zeigen wir, dass große Forschung nicht nur Fortschritt bedeutet: Manche preisgekrönte Arbeiten der Vergangenheit waren Fluch und Segen zugleich.

Spektrum - Die Woche – Mit Weltraumtechnik die Meere aufforsten

Was hat Raumfahrt mit Fischerei zu tun? In der aktuellen »Woche« erfahren Sie, wie Forscher mit Robotern aus der Weltraumtechnik die europäischen Meere aufforsten. Außerdem: wie genetische Vielfalt unser Getreide widerstandsfähiger macht – und welchen Beitrag Bier zur Zahngesundheit leisten kann.

  • Quellen

Childress, L. et al.:Atom-Like Crystal Defects: From Quantum Computers to Biological Sensors. In: Physics Today 67, S. 38 – 43, 2014

Debnath, S. et al.:Demonstration of a Small Programmable Quantum Computer with Atomic Qubits. In: Nature 536, S. 63 – 66, 2016

Devoret, M. H., Schoelkopf, R. J.:Superconducting Circuits for Quantum Information: An Outlook. In: Science 339, S. 1169 – 1174, 2013

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.