Direkt zum Inhalt

Esoterik: Verschleierte Wahrheit

Dank aufgeschlossener Römer, wissbegieriger Alchemisten, verschworener Freimaurer und verschrobener Esoteriker ist so mancher altägyptische Mythos bis heute überliefert.
Ein junger Mann schleicht im fahlen Licht des mitternächtlichen Monds zum Tempel der großen zaubermächtigen Göttin. Er klettert über die Mauer, springt mutig in das Innere des Heiligtums und steht vor der Kultstatue. Nur noch ein Handgriff trennt ihn von der Weisheit der Welt. Denn das Standbild verbirgt sich hinter einem Schleier. Wer unter ihn blickt, dem verkündet die Gottheit selbst die Wahrheit über das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Doch die Sta- tue spricht zu ihm und warnt: »Kein Sterblicher rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.« Von unbändiger Neugier getrieben ignoriert der Jüngling die Mahnung und schaut entschlossen unter das Tuch. Am nächsten Morgen finden ihn die Priester – verschreckt und kreidebleich. Er wird nie über das sprechen, was er gesehen hat in dieser Nacht, er wird nie mehr lachen und stirbt früh. Nur einen einzigen Satz sagt er über die Nacht im Tempel: »Weh dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld, sie wird ihm nimmermehr erfreulich sein.«

Die Geschichte kennen wir aus dem Gedicht »Das verschleierte Bild zu Sais« von Friedrich Schiller, geschrieben 1795. »In der Morgenröte der modernen Wissenschaft warnt die Ballade vor einer rücksichtslosen und übereilten Aufdeckung der Naturgeheimnisse, bevor der Mensch die nö­tige Reife erworben hat, von seinen Erkenntnissen einen verantwortlichen, die Folgen abschätzenden Gebrauch zu machen«, erklärt der Heidelberger Ägyptologe Jan Assmann.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Chinas gigantischer Neutrinodetektor geht an den Start

In dieser Ausgabe der »Woche« gehen wir einem der größten Rätsel der Physik nach: der bisher nicht messbaren Masse von Neutrinos. Um der Lösung ein Stück näher zu kommen, wird in China gerade eine riesige neue Forschungsanlage unter der Erde gebaut. Außerdem: Wie konnten Sauropoden so riesig werden?

Spektrum Geschichte – Punt

Weihrauch, Gold und Paviane – aus Punt beschafften die alten Ägypter Güter der Sonderklasse. Dafür nahmen sie mühsame Expeditionen in Kauf. Wohin genau, ist aber nicht gesichert. Pavianmumien geben nun Aufschluss. Und das Verhalten der Tiere verrät, warum man für die Primaten in die Ferne zog.

Spektrum - Die Woche – Später Kinderwunsch

Die biologische Uhr tickt, aber geht sie auch richtig? Forschung zu spätem Kinderwunsch kommt zu ganz anderen Ergebnissen, als der simple Blick aufs Alter vermuten lässt. Außerdem reisen wir in die Zeit der Hethiter und einer außerordentlich mächtigen Frau.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.