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Gesellschaft : "Geschichte ist nicht planbar"

Konspirationsforscher Michael Butter erklärt, welchen gedanklichen Fehler Verschwörungstheoretiker begehen – und wie ihre Ideen schon Kriege begünstigt haben.
Michael Butter

Michael Butter ist Professor für Amerikanische Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Tübingen. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit der US-amerikanischen Geschichte von der Kolonialzeit bis zum Bürgerkrieg, zeitgenössischer Popkultur und Verschwörungstheorien. Seit 2015 ist er stellvertretender Vorsitzender und Koordinator des von der Europäischen Union geförderten Forschungsnetzwerks Comparative Analysis of Conspiracy Theories (Vergleichende Analyse von Verschwörungstheorien), dem mehr als 100 Wissenschaftler aus 30 Ländern angehören.

Herr Professor Butter, was genau ist eine Verschwörungstheorie?

Simpel gesprochen ist das die Vorstellung, dass sich eine Gruppe von Akteuren im Geheimen dazu verabredet hat, einen Plan zu verfolgen und dadurch bestimmte Ereignisse auf der Welt hervorzurufen.

Die Annahme, dass es geheime Treffen in Politik und Wirtschaft gibt, bei denen mächtige Personen Entscheidungen fällen und Pläne fassen, scheint aber zunächst einmal berechtigt.

Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Michael Barkun sprach einmal von den drei Grundannahmen von Verschwörungstheorien: Alles ist miteinander verbunden, alles ist geplant worden, und nichts ist, wie es scheint. Vor allem den zweiten Punkt halte ich für entscheidend, denn Geschichte ist nun mal nicht planbar. Natürlich gibt es Verabredungen und Absichtserklärungen unter wichtigen Personen. Dass diese aber lange geheim bleiben und zielgerichtet große Ereignisse hervorbringen, ist unwahrscheinlich. Wir kennen das doch schon aus dem Alltag: Selten passiert nach einem Arbeitsmeeting wirklich das, was man sich nach langer Diskussion vorgenommen hat. ...

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