Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

TITELTHEMA II: LEIBNIZ UND DIE MATHEMATIK: Vertreibung der Gespenster

Das Arbeiten mit infinitesimalen Größen ist stets von Widersprüchen bedroht. Leibniz hat diese auf so elegante Weise bewältigt, wie es seinen Fachkollegen erst mehr als 150 Jahre später gelang.
Frau schaut in ihre unendliche Spiegelung

Gottfried Wilhelm Leibniz hat die Determinantentheorie begründet, auf dem Gebiet der Versicherungsmathematik gearbeitet und die Binärarithmetik erfunden. Seine wohl größte mathematische Leistung war jedoch die Begründung der Differenzial- und Integralrechnung, der Analysis, die er unabhängig von Isaac Newton erschuf.

Für Leibniz selbst war allerdings die Analysis eine Anwendung der "Kombinatorik", worunter er nicht nur in der heutigen engen Bedeutung des Wortes die Beschäftigung mit diskreten Strukturen verstand, sondern viel allgemeiner Regeln zum Umgang mit neu geschaffenen Zeichen, um methodisch neues Wissen zu generieren. Die Suche nach solchen Regeln und Zeichen durchzieht sein gesamtes mathematisches Werk.

Als der 26-jährige Leibniz als Diplomat in kurmainzischen Diensten in Paris weilt, begegnet er 1672 einem der führenden Mathematiker und Physiker seiner Zeit, dem Niederländer Christiaan Huygens (1629 – 1695). Der stellt ihm als Herausforderung eine Aufgabe, aus der am Ende Leibnizens Analysis heranwächst; so erzählt er selbst es in seiner Schrift "Historia et origo calculi differentialis" ("Geschichte und Ursprung der Differenzialrechnung") aus dem Jahr 1714. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Auf ewig Postdoc

Sie hangeln sich von Vertrag zu Vertrag, pendeln von Kontinent zu Kontinent. Kein Wunder, dass Postdoc-Beschäftigte zunehmend unzufrieden mit ihren Lebensverhältnissen sind. Außerdem stellen wir in dieser Ausgabe die ersten Bilder von Euclid vor und fühlen de Kategorientheorie auf den Zahn.

Spektrum der Wissenschaft – Schwarzen Löchern entkommen

»Schwarzen Löchern entkommen« erklärt, wie man womöglich durch Wurmlöcher das Informationsparadoxon lösen kann. Außerdem: Ernährung: Wie lässt sie sich nachhaltig gestalten?, Materialwissenschaft: Das ideale Glase, Vererbung: Warum manche Lurche riesige Genome besitzen.

Spektrum der Wissenschaft – Unendlichkeiten

Die Mathematik des Grenzenlosen - Mengenlehre: Wie ordnet man das Unermessliche? • Arithmetische Dynamik: Zahlenfolgen in Bewegung • Kategorientheorie: Überblick durch Abstraktion

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen und Literaturtipps

Knobloch, E.: Galilei und Leibniz. Wehrhahn, Hannover 2012

Leibniz, G. W.: De quadratura arithmetica circuli ellipseos et hyperbolae cujus corollarium est trigonometria sine tabulis. Kritisch herausgegeben und kommentiert von Eberhard Knobloch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993.

Sonar, Th.: 3000 Jahre Analysis. Springer, Heidelberg 2011

Sonar, Th.: Zur Geschichte des Prioritätsstreits zwischen Leibniz und Newton. Springer Spektrum, Heidelberg 2016

Spalt, D. D.: Curt Schmieden’s Non-Standard Analysis – A Method of Dissolving the Standard Paradoxes of Analysis. In: Centaurus 43, S. 137 – 174, 2001

Spalt, D. D.: Die Analysis im Wandel und im Widerstreit. Eine Formierungsgeschichte ihrer Grundbegriffe. Karl Alber, Freiburg und München 2015

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.