Schlichting!: Verwirrende Beugung
Dank altbekannter Interferenzeffekte lassen sich mit einer simplen CD
rätselhafte Lichtmuster erzeugen.
Nicht nur dem berühmten theoretischen
Physiker Arnold Sommerfeld
hatten es die Interferenzfarben angetan.
Auch Thomas Mann thematisiert
sie: Gleich zu Beginn seines
"Doktor Faustus" lässt sich einer seiner
Protagonisten überschwänglich über
die "Herrlichkeiten und Exzentrizitäten" aus, die manche "in allen Farben
der Palette, nächtigen und strahlenden,
sich dahinschaukelnden" Insekten aufweisen.
Die Tiere fristen "ihr ephemeres
Leben" in "phantastisch übertriebener
Schönheit". Besonders beeindruckt
ihn, dass "die herrlichste Farbe, die sie
zur Schau tragen … gar keine echte und
wirkliche Farbe" ist. Stattdessen werde
sie "durch feine Rillen und andere
Oberflächengestaltungen der Schüppchen
auf ihren Flügeln hervorgerufen".
Dieses Phänomen kennen wir zwar
im Prinzip aus der Schule. Doch schon
eine simple CD zeigt uns, was wir dabei
alles noch nicht verstanden haben...
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