Direkt zum Inhalt

Moralentwicklung: Vom Engel zum Bengel

Nicht allein das Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche" dient der moralischen Entwicklung von Kindern: Um sie zu optimal fördern, sollten wir die Kleinen schon früh als Partner ernst nehmen. Denn bereits im zweiten Lebensjahr können sie teilen, trösten und helfen - wenn sie die Chance dazu bekommen.
"Du spielst nicht mit", motzt die dreijährige Lisa. Sie macht keinen Hehl daraus, dass sie die Bauklötze für sich allein haben will. Als ihr kleiner Bruder Jens nach den bunten Steinen greift, schmollt sie. Wie egoistisch, alle Steine für sich zu beanspruchen! So die Perspektive eines Erwachsenen. Doch darüber macht sich die Dreijährige offenbar keine Gedanken. Die Vermittlungsversuche der Mutter prallen an ihr ab – erst als diese droht, ihr die Steine wegzunehmen, lässt Lisa Jens mitmachen.
Wieso denken Kleinkinder nur an sich? Kommen Menschen als Egomanen auf die Welt und haben als Dreijährige einfach noch nicht gelernt, auf die Bedürfnisse und Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen? Diese Fragen werden in der Forschung derzeit kontrovers diskutiert ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Ist alles im Universum vorbestimmt?

Spektrum Geschichte – Zwangsgermanisierung

Die Nationalsozialisten verschleppten zehntausende Kinder, um sie als Deutsche aufwachsen zu lassen. Was aus ihnen werden sollte, verraten die Erziehungsideale der Nazis: Ihrer Bedürfnisse entzogen sollten die Kinder willfährig und gehorsam werden. Kinderraub und Erziehung haben bis heute Folgen.

Spektrum - Die Woche – Übersehene Mädchen

Die Diagnose ADHS wird deutlich öfter bei Jungen als bei Mädchen gestellt, doch spiegelt das tatsächlich die Realität wider? Was steckt hinter dem Geschlechterbias? Außerdem in der aktuellen »Woche«: ein Experteninterview zum Cyberkrieg, der hinter den blutigen Kulissen in Nahost stattfindet.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Infos
Literaturtipps

Colby, A., Kohlberg, L. et al.: A Longitudinal Study of Moral Judgement. In: Monographs of the Society for Research in Child Development 48, 1983, S. 1-124.

Keller, M., Krettenauer, T.: Moralentwicklung im Kulturvergleich. In: G. Trommsdorf et al. (Hg.): Enzyklopädie der Psychologie, Bd. C, VII/2. Er­leben und Handeln im kul­turellen Kontext. Göttingen: Hogrefe 2007, S. 521-555.

Takezawa, M., Gummerum, M., Keller, M.: A Stage for the Rational Tail of the Emotional Dog: Roles of Moral Reasoning in Group Decision-Making. In: Journal of Economic Psychology 27(1), 2006, S. 117-139.

Keller, M. et al.: Selfish or Fair: Moral Negotiations in Economic Decision Making. In: Child Development, im Druck.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.