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Kulturgeschichte: Vom irdischen und himmlischen Nil

(Auch) alle Ausländer, die fern (von Ägypten) sind, / lässt Du (d. h. der Schöpfer- und Sonnengott Aton) leben, / denn Du hast (für sie) einen Nil an den Himmel gesetzt, / damit er zu ihnen herabfällt, / damit er auf den Bergen Wellen schlägt wie das Meer, / um ihre Felder zu bewässern, wenn (er) sie berührt. / Wie ausgezeichnet sind doch (all) Deine Pläne, / o Herr der Ewigkeit! / Denn der Nil am Himmel, / er ist gedacht für alle Ausländer, / für alles Gebirgswild, das auf Beinen läuft. / Der Nil (jedoch), der aus der Unterwelt hervorkommt, / (er ist bestimmt) für die Heimat.
Mit dieser Passage aus dem Großen Sonnengesang, den aller Wahrscheinlichkeit nach Pharao Echnaton (1353 – 1336 v. Chr.) selbst gedichtet hat, um dem von ihm besonders verehrten Sonnengott Aton zu huldigen, wird eine völlig neue, für die Ägypter geradezu als revolutionär zu bezeichnende Sichtweise der Welt zum Ausdruck gebracht. Neuerdings wird nicht nur anerkannt, sondern offensichtlich auch literarisch propagiert, dass das Wohlwollen der Götter nicht ausschließlich dem Land Ägypten zukommt. Auch das Ausland, das die Ägypter seit den ausgiebigen Feldzügen nach Vorderasien im 15. Jahrhundert v. Chr. genauer kennen lernen und dessen natürliche und kulturelle Ressourcen sie mit nach Hause nehmen konnten, profitiert vom Segen der ägyptischen Götter. Um diese neue Sicht auf die Welt auch theologisch zu begründen und der ägyptischen Bevölkerung zu vermitteln, setzte Echnaton einen neuen Sonnengott in das Zentrum seiner Verehrung: Aton (siehe Bild linke Seite). Denn jedem war klar: Die Sonne scheint nicht nur in Ägypten, sondern auch im von den Ägyptern stets als minderwertig betrachteten Ausland! Somit war dieser Sonnengott einfach ideal dazu geeignet, die erforderte, zentrale Rolle als Universalgottheit zu spielen. …

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