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Elektronik: Wählerische Moleküle



Die elementarsten Elektronik-Bausteine – so genannte Dioden – lassen den Strom nur in einer Richtung passieren. Realisiert werden sie heutzutage durch ein Sandwich aus zwei unterschiedlich dotierten Halbleitern. Im Computer der Zukunft sollten allerdings noch sehr viel kleinere Komponenten diese Aufgabe übernehmen. Wie Heiko Weber und seine Kollegen vom Forschungszentrum Karlsruhe nun nachwiesen, eignen sich dafür im Prinzip die kleinsten denkbaren Bausteine überhaupt: einzelne Moleküle. Die beiden Forscher schafften es mit einem hochkomplizierten Verfahren, jeweils genau ein symmetrisches oder asymmetrisches organisches Molekül zwischen zwei winzige Goldelektroden zu klemmen. An diese Brücke legten sie dann eine Spannung unterschiedlicher Polarität an und maßen den Stromfluss. Wie erwartet, kümmerte es das symmetrische Molekül nicht, welche Elektrode negativ und welche positiv geladen war: Es leitete den Strom in beide Richtungen mehr oder weniger gleich gut. Nicht so beim asymmetrischen Pendant: Hier hing die Stromstärke deutlich vom Vorzeichen der Spannung ab. Zwar wurde der Elektronenfluss nicht in einer Richtung völlig unterbunden. Aber dies ist vielleicht nur eine Frage des optimalen Moleküls. (Physical Review Letters, Bd. 88, S. 176804)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 6 / 2002, Seite 51
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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