Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Planetenforschung: Wandelbarer Mars

Die Oberfläche des Roten Planeten verändert sich ständig. Forscher rätseln: Gehört auch fließendes Wasser zu den Ursachen? Neu entdeckte linienartige Strukturen, die "Recurring Slope Lineae", liefern die bislang besten Indizien für seine Existenz auf dem Mars.
Krater Hale auf dem Mars

Wasserfunde auf dem Roten Planeten haben längst keinen Neuigkeitswert mehr. Mancher Forscher spottet schon: "Herzlichen Glückwunsch, du bist jetzt der Tausendste, der Wasser auf dem Mars nachgewiesen hat!" Doch schauen wir genauer hin. Die meisten dieser Meldungen basieren auf sichtbaren Hinweisen darauf, dass hier früher Wasser existierte, inzwischen aber lange verschwunden ist, oder stützen sich auf Beobachtungen von Eis, Dampf oder unter Beteiligung von Wasser entstandenen Mineralien. Was weiterhin aussteht, ist der Nachweis von flüssigem Wasser auf dem heutigen Mars. Eine solche Entdeckung könnte die Marsforschung dramatisch beeinflussen, denn unsere Chancen, Leben auch auf dem Mars zu finden, würden sich dann erheblich verbessern. Schließlich finden wir auch auf der Erde fast überall dort Lebewesen, wo es Wasser gibt.

Im Jahr 2000 ging die NASA mit einer Aufsehen erregenden Meldung an die Öffentlichkeit. Aufnahmen des Mars Global Surveyor (MGS) zeigten eine große Zahl von Strukturen, die irdischen Erosionsrinnen verdächtig ähnlich waren. Auf der Erde werden solche Rinnen, die man auch Runsen oder Gullys nennt, durch fließendes Wasser gegraben. Ihre Pendants auf dem Mars deuteten also darauf hin, "dass es in der jetzigen Zeit Quellen flüssigen Wassers auf oder dicht unter der Oberfläche des Roten Planeten gibt", wie es in der Pressemitteilung der Nasa hieß.

Die Gullys erregten die Aufmerksamkeit vieler Planetenforscher, denn damals herrschte die Ansicht, dass ihre Ursache in fließendem Wasser oder zumindest in der Bewegung feuchten Gerölls zu suchen sei. Doch schnell tauchten ärgerliche Fragen auf. Zehntausende dieser Rinnen, einige davon viele Kilometer lang, liegen auf Abhängen in den mittleren geografischen Breiten des Mars. Um ihre Existenz zu erklären, müsste eine große Menge Wasser im Spiel sein. Der Atmosphärendruck auf dem Planeten ist so niedrig – er beträgt weniger als ein Prozent des irdischen Luftdrucks –, dass reines Wasser an seiner Oberfläche schnell gefrieren oder verdampfen würde. Einige Forscher argumentierten deshalb, die Gullys müssten Relikte einer Vergangenheit sein, in der es im Verlauf der Jahreszeiten regelmäßig zu größeren Temperaturunterschieden kam. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Der Tischtennis-Effekt

Steife Muskel, verlangsamte Bewegungen, unkontrollierbares Zittern - und trotzdem Tischtennis-Profi? Was es mit dem Tischtennis-Effekt bei Parkinson auf sich hat, lesen Sie in der aktuellen »Woche«. Außerdem: Eine neue Form von Kohlenstoffatomen krempelt das Konzept der Aromatizität um.

Spektrum - Die Woche – »Das fühlt sich an wie eine Narkose«

Menschen im Winterschlaf? Was in dieser Zeit mit dem Körper passieren würde und wieso die Raumfahrt daran so interessiert ist, lesen Sie im aktuellen Titelthema der »Woche«. Außerdem: Zwischen den Zeilen einer Heiligenschrift aus dem Jahr 510 lässt sich das Alltagsleben am Donaulimes entdecken.

Spektrum - Die Woche – Gegen die Regeln

Dass das Standardmodell der Teilchenphysik Lücken aufweist, ist in der Fachwelt mittlerweile kein Geheimnis mehr, die Gründe für die häufigen Messabweichungen aber schon. Ursache könnten noch unbekannte Teilchen und Kräfte sein. Außerdem in der »Woche«: Bald schon Wasserstoffantrieb für Flugzeuge?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.