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Bildgebung: Warum das Gehirn kein Schweizer Taschenmesser ist

Bunte Bilder aus dem Hirnscanner sind heute allgegenwärtig. Doch die leuchtenden Farben verleiten uns zu falschen Vorstellungen vom Denkorgan: fünf Gründe für mehr Scannerskepsis.
© Carsten Reisinger / Fotolia [M]
Seit Jahrhunderten bemühen Wissenschaftler bildhafte Vergleiche, um die erstaunlichen Leistungen unseres Gehirns zu erklären. Dabei wählten sie stets zeitgemäße Technologien als Vorbilder: So nannten Forscher des 18. Jahrhunderts das Denkorgan einen "hydraulischen Apparat", im 19. Jahrhundert wurde daraus eine mechanische Rechenmaschine, und im 20. Jahrhundert schließlich stellte man das Gehirn gern einem Computer gegenüber. Doch alle diese Vergleiche hinkten beträchtlich.

Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, beherrscht eine neue Metapher das Denken – diesmal inspiriert von den farbenfrohen Bildern aus dem Hirnscanner. Und wieder ist sie verfehlt. Geben wir es ruhig zu: Wir stellen uns das Gehirn gewöhnlich als eine Art Schweizer Taschenmesser vor, eine Ansammlung von Modulen, die sich im Lauf der Evolution zur Lösung bestimmter Probleme entwickelt haben. Unsere Sprache etwa, damit wir uns verständigen können, einen Gesichtsdetektor, um zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, eine Abteilung für Risikoabschätzung, um das Überleben des Einzelnen oder der Gruppe zu sichern, oder auch ein "Gotteszentrum", das uns Trost spendet durch den Glauben an ein Jenseits.

Auch viele Neurowissenschaftler bedienen sich dieser Modul-Metapher. So behaupten sie ...

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