Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Gute Frage: Können Drogen beim ersten Konsum abhängig machen?

Drogenabhängigkeit ist durch viele psychologische und körperliche Veränderungen bedingt, die erst nach wiederholtem Konsum eintreten.
In einer Reihe von Einmachgläsern kann man verschiedene Sorten Cannabis sehen.

Diese Frage habe ich kürzlich einem meiner Pa­tienten gestellt. Er hatte nach vielen Jahren seine Opiatabhängigkeit überwunden und engagiert sich jetzt in der Drogenprävention. Seine Antwort war eindeutig: "Ja!" Aus seiner Sicht hatte schon die erste berauschende Erfahrung bei ihm zum Kontrollverlust geführt.

Das mag sich für die Betroffenen subjektiv so an­fühlen. Aus medizinischer Perspektive muss man dem jedoch klar widersprechen. Eine Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass der Abhängige sein selbstzerstörerisches Verhalten nicht aufgeben kann. Bis es so weit kommt, sind einige Zwischenschritte nötig. Was mein Patient beschrieb, ist vielmehr ein evolutionär sehr alter Lernprozess, der den Weg in eine Sucht ebnen kann. Dieses "Belohnungslernen", auch operante Konditionierung genannt, ist enorm wichtig für die Herausbildung grundlegender Verhaltensweisen wie Nahrungssuche oder Fortpflanzung. Zudem beeinflusst es die Vermeidung von Schmerzen und Gefahren: Was uns einmal Lust verschafft hat, wiederholen wir; was uns wehtut, meiden wir ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Denken Sie rational?

Wie widerstehen Sie Denkfehlern? Rationales Denken ist mehr als Logik und Intelligenz – und oft harte Arbeit. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie Sie falschen Schlüssen entgehen. Außerdem: Warum ist die Milchstraße verkrümmt und wie fällt die erste Bilanz zur Cannabis-Teillegalisierung aus?

Spektrum Gesundheit – Sucht – Warum konsumieren Menschen Drogen?

Es gibt viele Wege in die Abhängigkeit. In dieser Ausgabe beleuchten wir, wie Sucht entsteht und warum legale Substanzen dabei besonders gefährlich sind. Außerdem: Was Intervallfasten wirklich bringt, 11 Fakten zur Gürtelrose-Impfung und wann Antibiotika bei einer Erkältung sinnvoll sind.

Gehirn&Geist – Verbrechen: Die Psychologie des Bösen

Warum faszinieren wahre Verbrechen? True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Was macht Menschen zu Tätern – und wie gelingt es Ermittlern, die Wahrheit ans Licht zu bringen? In dieser Ausgabe geht es um die Kräfte, die Menschen in den Abgrund treiben oder zurückholen. Wir zeigen, warum Rache selten Frieden bringt, wie gefährliche Häftlinge in Sicherungsverwahrung leben, was das Stockholm-Syndrom über Überlebensstrategien verrät und mehr.

  • Quelle

Sommer, W. H.: Pathophysiology of Alcohol Addiction. In: Boyle, P. et al. (Hg.): Alcohol. Science, Policy, and Public Health, 2013, S. 84-96

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.