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Sterbeursachen: Warum wir sterben
Statistiken belegen die sprunghafte Entwicklung der Lebenserwartung
in der Neuzeit, beantworten jedoch nicht die grundlegende
Frage, weshalb der Mensch überhaupt sterblich ist.
Nur selten stelle ich mir meinen eigenen
Tod vor. Wenn ich es tue,
dann in sehr verschiedenen Szenarien.
Manchmal denke ich mir
einen plötzlichen, unerwarteten Tod, einen
Schlaganfall, Herzinfarkt, Autounfall – Tribut
an die Unvorhersagbarkeit des Lebens. Lieber
ist mir allerdings die Vorstellung eines sanfteren
Übergangs weit in der Zukunft, wenn
mein Körper verbraucht ist und ich bereit bin
zu gehen, ohne dass ich meine Lebensspanne
schon überzogen hätte. Meine Geschichte
wird jedenfalls ein Ende haben – nur weiß
ich noch nicht, wie es aussehen wird.
Wahrscheinlich sind wir die einzigen Lebewesen auf der Erde, die sich ihrer eigenen Sterblichkeit bewusst sind. Doch trotz der zentralen Rolle des Todes für das Selbstverständnis des Menschen ist unser Ableben ein biologisches Phänomen, das sich bisher einer Erklärung weit gehend entzieht. Schicksale und Unfälle beenden manches Leben, doch davon einmal abgesehen können wir die einfache Frage bisher nicht beantworten, weshalb wir eigentlich sterben. Die Frage ist nur scheinbar einfach, und darauf gibt es auch sicher mehr als eine Antwort, denn jeder stirbt letztlich auf seine eigene Art. Doch hier geht es nicht um eine Schau vieler individueller Schicksale, sondern um eine allgemeingültigere Antwort, die auf der materiellen Grundlage unserer Existenz basiert und die verschiedenen Muster der menschlichen Sterblichkeit erklären soll. Für diese Betrachtung will ich Todesfälle durch äußere Ursachen wie Unfälle oder Gewaltverbrechen außer Acht lassen, da sie uns nur wenig über die biologischen Grundlagen der Sterblichkeit sagen.
Unsere Arten zu sterben haben sich im Lauf der Menschheitsgeschichte gewandelt. Fossilien des frühen Homo sapiens lassen Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Ursache des Todes zu. Anhand des Zustands der gefundenen Skelette und der Abnutzung ihrer Zähne schätzt man die damalige mittlere Lebenserwartung auf 25 Jahre. Für jüngere Epochen (Zehntausende von Jahren später), in denen bereits schriftliche Aufzeichnungen und Grabinschriften üblich wurden, können wir die Lebensspanne wesentlich genauer beurteilen. Sie zeigt eine dramatische Entwicklung: Erst in den letzten tausend Jahren haben sich die Lebenserwartung und die Faktoren, die sie beeinflussen, deutlich verändert.
In den USA zum Beispiel prognostiziert die Social Security Administration bis zum Jahr 2050 einen Anstieg der mitt leren Lebensdauer auf 77 Jahre für Männer und auf 83 Jahre für Frauen. Dies entspricht einer Verdreifachung der Lebenserwartung zum Geburtszeitpunkt innerhalb von nur 50 Generationen.
Wie ist diese enorme Veränderung zu erklären? Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass ...
Wahrscheinlich sind wir die einzigen Lebewesen auf der Erde, die sich ihrer eigenen Sterblichkeit bewusst sind. Doch trotz der zentralen Rolle des Todes für das Selbstverständnis des Menschen ist unser Ableben ein biologisches Phänomen, das sich bisher einer Erklärung weit gehend entzieht. Schicksale und Unfälle beenden manches Leben, doch davon einmal abgesehen können wir die einfache Frage bisher nicht beantworten, weshalb wir eigentlich sterben. Die Frage ist nur scheinbar einfach, und darauf gibt es auch sicher mehr als eine Antwort, denn jeder stirbt letztlich auf seine eigene Art. Doch hier geht es nicht um eine Schau vieler individueller Schicksale, sondern um eine allgemeingültigere Antwort, die auf der materiellen Grundlage unserer Existenz basiert und die verschiedenen Muster der menschlichen Sterblichkeit erklären soll. Für diese Betrachtung will ich Todesfälle durch äußere Ursachen wie Unfälle oder Gewaltverbrechen außer Acht lassen, da sie uns nur wenig über die biologischen Grundlagen der Sterblichkeit sagen.
Unsere Arten zu sterben haben sich im Lauf der Menschheitsgeschichte gewandelt. Fossilien des frühen Homo sapiens lassen Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Ursache des Todes zu. Anhand des Zustands der gefundenen Skelette und der Abnutzung ihrer Zähne schätzt man die damalige mittlere Lebenserwartung auf 25 Jahre. Für jüngere Epochen (Zehntausende von Jahren später), in denen bereits schriftliche Aufzeichnungen und Grabinschriften üblich wurden, können wir die Lebensspanne wesentlich genauer beurteilen. Sie zeigt eine dramatische Entwicklung: Erst in den letzten tausend Jahren haben sich die Lebenserwartung und die Faktoren, die sie beeinflussen, deutlich verändert.
In den USA zum Beispiel prognostiziert die Social Security Administration bis zum Jahr 2050 einen Anstieg der mitt leren Lebensdauer auf 77 Jahre für Männer und auf 83 Jahre für Frauen. Dies entspricht einer Verdreifachung der Lebenserwartung zum Geburtszeitpunkt innerhalb von nur 50 Generationen.
Wie ist diese enorme Veränderung zu erklären? Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass ...
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