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Titelthema: Gutes Unbehagen

Wer sich schämt, fühlt sich klein und wertlos. Doch weshalb ist dieses unangenehme Gefühl heute so allgegenwärtig? Laut Forschern hat die Scham nicht nur eine hässliche Seite.
Peinlich

Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig geschämt? Ich zum Beispiel wäre gern im Boden versunken, als ich einst auf der Geburtstagsfeier eines Bekannten eine mit diesem offenbar verwandte Frau freudig begrüßte: »Sie müssen Tims Mutter sein!« Leider war es seine jüngere Schwester.

Autsch, wie peinlich … Aber muss man sich dafür schämen? Nicht unbedingt. Allerdings empfand ich das in jenem Moment nicht als einen verzeihlichen Fauxpas, sondern haderte prinzipiell mit meinem Unvermögen, andere nicht vor den Kopf zu stoßen. Ja, ich gestehe, ich bin sozial manchmal etwas unbeholfen – oder fühle mich zumindest so. Und das beschämt mich.

Solch ein Bekenntnis mag überraschen. Schließlich gilt Scham traditionell als »hässliches« Gefühl – als Zeichen von Schwäche und niedrigem Status ...

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  • Infos

Billingham, P., Parr, T.: Enforcing social norms: The morality of public shaming. European Journal of Philosophy 28, 2020

Keltner, D.: Evidence for the distinctness of embarrassment, shame, and guilt: A study of recalled antecedents and facial expressions of emotion. Cognition and Emotion 10, 1996

Leach, C. W., Cidam, A.: When is shame linked to constructive approach orientation? A meta-analysis. Journal of Personality and Social Psychology 109, 2015

Pfaller, R.: Zwei Enthüllungen über die Scham. S. Fischer, 2022

Tangney, J. P. et al.: Proneness to shame, proneness to guilt, and psychopathology. Journal of Abnormal Psychology 101, 1992

Volpato, E. et al.: The »common« experience of voice-hearing and its relationship with shame and guilt: A systematic review. BMC Psychiatry 22, 2022

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