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Profiling: Was die Tat über den Täter verrät

Profiler gibt es nicht nur in Krimiserien. Doch der echte Fahndungseinsatz bei der Polizei sieht anders aus als im Fernsehen: Statt seherischer Fähigkeiten sind streng methodisches Vorgehen und Teamwork gefragt.
Die Angst ging um in einer südamerikanischen Großstadt. Ein Serienvergewaltiger trieb dort sein Unwesen – in den Medien war die Rede von 39 Opfern. Die Fahnder vor Ort waren ratlos und baten ihre Kollegen in Deutschland um Mithilfe. Jens Vick, Psychologe und Fallanalytiker beim Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden, reiste gemeinsam mit einem Kollegen nach Südamerika – wohin genau, verrät er nicht.
Wäre dies ein Fernsehkrimi, hätte Vick nach einem raschen Blick auf die an den Tatorten gesicherten Spuren ein paar verblüffend präzise Angaben über das vermutliche Alter, den Beruf, Familienstand und die Kindheit des Täters aus dem Hut gezaubert ...

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Gehirn&Geist – Verbrechen: Die Psychologie des Bösen

Warum faszinieren wahre Verbrechen? True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Was macht Menschen zu Tätern – und wie gelingt es Ermittlern, die Wahrheit ans Licht zu bringen? In dieser Ausgabe geht es um die Kräfte, die Menschen in den Abgrund treiben oder zurückholen. Wir zeigen, warum Rache selten Frieden bringt, wie gefährliche Häftlinge in Sicherungsverwahrung leben, was das Stockholm-Syndrom über Überlebensstrategien verrät und mehr.

Spektrum der Wissenschaft – Stumme Zeugen: Wie moderne Forensik Täter überführt

Der genetische Fingerabdruck ist längst eine Standardmethode in der Ermittlungsarbeit. Doch die Kriminaltechnik nutzt dafür nicht nur Spuren von Verdächtigen. So genügten Forensikern des BKA in Wiesbaden vertrocknete Laubblätter, um den Täter eines ungelösten Falls aus den 1990er Jahren aufzuklären. In unserer Titelgeschichte geben sie einen spannenden Einblick in ihre Arbeit. Weitere Themen dieses Heftes: Scheitert in der Quantengravitation die Suche nach einer Weltformel an der gödelschen Unvollständigkeit? Um den Ressourcen- und Energieverbrauch für künstliche Intelligenz zu senken, entwickeln Forscherinnen und Forscher optische neuromorphe Computer, die Licht als Speicher- und Informationsträger nutzen. Außerdem berichten wir über einen Geoengineering-Ansatz, bei dem zerkleinertes Basaltgestein auf Ackerflächen klimaschädliches Kohlendioxid aus der Luft binden und gleichzeitig die Fruchtbarkeit der Böden steigern soll, und über die wachsende Bedrohung der Raumfahrt durch Weltraumschrott.

Spektrum Kompakt – Gewaltkriminalität - Der Umgang mit schweren Verbrechen

Schwere Gewalt gegen andere weckt Fassungslosigkeit - und sorgt auch oft für laute Rufe nach strengeren Strafen. Doch vor dem Urteil steht eine genaue Analyse der Tat. Und ebenso wichtig ist die Frage: Wie hilft man den Opfern?

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Literaturtipps

Alison, L.: Interpreting the Accuracy of Offender Profiles. In: Psychology, Crime & Law 9, S. 185-195, 2003.

Canter, D. V. et al.: Organized/Disorganized Typology of Serial Murder: Myth or Model? In: Psychology, Public Policy & Law 10, S. 293-320, 2004.

Dern, H., Baurmann, M.: Operative Fallanalyse. In: Widmaier, G. (Hg.): Anwalts­handbuch Strafverteidigung. C.H.Beck, München 2006.

Gladwell, M.:Dangerous Minds - Criminal Profiling Made Easy. In: New Yorker, November 12, S. 36-45, 2007.

Mokros, A.: Die Struktur der Zusammenhänge von Tatbegehungsmerkmalen und Persönlichkeitseigenschaften bei Sexualstraftätern. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt a. M. 2007.

Mokros, A., Alison, L.: Is profiling possible? Testing the Predicted Homology of Crime Scene Actions and Background Characteristics in a Sample of Rapists. In: Legal & Criminological Psychology 7, S. 25-43, 2002.

Musolff, C., Hoffmann, J. (Hg.): Täterprofile bei Gewaltverbrechen - Mythos, Theorie, Praxis und forensische Anwendung des Profilings. 2. Aufl., Springer, Heidelberg 2007.

Vick, J. Dern, H.:"Wie kann ich Profiler werden?" Informationsbroschüre des Bundeskriminalamts, 2005.

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