Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Bildgebende Verfahren: Was Hirnscans wirklich aussagen

Manche halten sie für Schnappschüsse, die das Geschehen in unserem Kopf direkt abbilden. In Wahrheit sind die bunten Hirnbilder das Ergebnis komplizierter Daten­analysen. Gleichwohl verdanken wir ihnen viele neue Erkenntnisse.
Eine Reihe von verschiedenen Hirnscans

Wir leben in einem Zeitalter der Bilder. Auch Wissenschaftler kreieren Bilder und gewähren uns so unter anderem einen Einblick ins Innere des Körpers. Eine Maschine erzeugt besonders verführerische Aufnahmen: der Hirnscanner. Wie kaum ein anderes Gerät steht er für unser modernes Bestreben, den menschlichen Geist zu entschlüsseln. Die Bilder, die er produziert, zeigen vermeintlich, was im Gehirn gerade vor sich geht. Doch die Aufnahmen trügen – wenn man nicht weiß, was ihnen zu Grunde liegt.

Als bildgebende Verfahren der neueste Schrei der Forschung waren, berichteten die Medien überschwänglich und vielfach auch ziemlich unkritisch über Hirnforschung. Unter großem medialem Blätterrauschen wurde beispielsweise die Entdeckung von Liebeszentren im Gehirn verkündet. Und einige Hirnforscher meinten sogar ein "Gottesmodul" gefunden zu haben, in dem der religiöse Glaube verankert sei.

Mittlerweile ist die anfängliche Euphorie abgeklungen. Das Pendel schwingt nun eher in die andere Richtung: Plötzlich gelten die Befunde der Hirnforscher und die mitunter fantasievollen Deutungen ihrer Bilder als zweifelhaft. Die unbestreitbaren Verdienste und Vorzüge der bildgebenden Verfahren geraten zunehmend in Vergessenheit – zu Unrecht. Denn wenn man weiß, wie ein Hirnscan genau zu Stande kommt, kann so ein Bild tatsächlich mehr sagen als 1000 Worte ...

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Innerer Dialog – Wie Kopf und Körper miteinander kommunizieren

Über ein fein abgestimmtes System aus neuronalen Netzwerken via hormonelle Steuerung bis hin zu zellulären Dialogen stehen Kopf und Körper in ständigem Austausch. Denn wie in jeder funktionierenden Gesellschaft gilt auch hier: Ohne Kommunikation geht nichts. Dieser innere Austausch ist ebenso komplex wie der soziale – und er läuft rund um die Uhr, meist, ohne dass wir ihn bewusst wahrnehmen. Er spielt auch eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit.

Spektrum - Die Woche – Bei Dauerstress lässt das Gehirn den Körper altern

Stress macht nicht nur müde – das Gehirn lässt den Körper bei Dauerstress auch schneller altern. In »Die Woche« erfahren Sie, wie das Gehirn als »Alterungsmanager« fungiert, warum Pinguine einst lange Schnäbel hatten und welche Risiken die versenktee Atommüllfässer im Atlantik bergen.

Spektrum Gesundheit – Gehirn im Wandel – Was passiert in den Wechseljahren?

In dieser Ausgabe erfahren Sie, wie stark das Gehirn auf hormonelle Veränderungen reagiert – und was es bedeutet, wenn die Menopause viel zu früh beginnt. Außerdem: Zuckerersatz, Herpesviren bei Alzheimer und Datenschutz bei der elektronischen Patientenakte.

  • Quellen

Glover, G.: Overview of Functional Magnetic Resonance Imaging. In: Neurosurgery Clinics of North America 22, S. 133-139, 2011

Schleim, S., Roisier, J. P.: fMRI in Translation: The Challenges Facing Real-World Applications. In: Frontiers in Human Neuroscience 3, 63, 2009

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.