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Wissenschaftsgeschichte: Das Sein in der Erscheinung

Die Erforschung des Bewusstseins darf sich nicht allein auf die subjektive Innenschau von Probanden stützen? Phänomenologen sehen das ganz anders.
Rote Tomate

Ein berühmtes Gedankenexperiment der Philosophie des Geistes handelt von der brillanten Neurowissenschaftlerin Mary. Ihr Spezialgebiet ist die menschliche Farbwahrnehmung. Mary weiß einfach alles darüber, was physikalisch und hirnphysiologisch passiert, wenn wir beispielsweise rote Tomaten oder das Blau des Himmels sehen. Allerdings ist die Forscherin selbst von Geburt an blind! Angenommen, man könnte ihr durch eine neuartige Methode eines Tages das Augenlicht schenken, würde Mary dadurch etwas Neues lernen? Die meisten von uns würden dem ohne Weiteres zustimmen. Natürlich, so glauben wir, sei es das eine, alles über das Sehen zu wissen, und etwas ganz anderes, tatsächlich zu sehen. Folglich gibt es über die Farbwahrnehmung subjektiv durchaus mehr zu wissen als die zu Grunde liegenden wissenschaftlichen Tatsachen. Ja, man kann auch gänzlich ohne jede Kenntnis derselben überaus reiche visuelle Eindrücke haben.

Dieses Gedankenexperiment des australischen Philosophen Frank Cameron Jackson weist auf ein Problem hin, dass alle naturalistisch orientierten Wissenschaften betrifft, darunter auch die klassische Hirnforschung sowie die meisten Ansätze der Psychologie ...

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  • Literaturtipps

Noë, A. et al.: Du bist nicht dein Gehirn. Eine radikale Philosophie des Bewusstseins. Piper, München 2010

Der US-Philosoph Alva Noë argumentiert auf Basis phänomenologischer Erkenntnisse gegen den Neurozentrismus.

Zahavi, D.: Phänomenologie für Einsteiger. Fink, Paderborn 2007

Dan Zahavi ist Philosophieprofessor in Kopenhagen und einer der bekanntesten Phänomenologen unserer Zeit. In diesem Band gibt er einen kompakten Einblick in Husserls Denken.

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