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Moralempfinden: Fluch der Sensibilität

Wir nehmen Ungerechtigkeit verschieden stark wahr. Wer große Angst hat, selbst Opfer zu werden, verhält sich laut Psychologen häufig eher unkooperativ.
Drei Fingerfiguren grenzen eine vierte aus

Flüchtlingskrise, Pandemie, Klimawandel, Ukraine-Konflikt: Kaum ein Tag vergeht ohne schlechte Nachrichten, die uns emo­tional berühren. Mitunter werden wir dann selbst aktiv, spenden etwas, gehen zu einer Friedenskundgebung oder unterzeichnen eine Petition. Ob wir das tun und welche Gefühle wir dabei empfinden, hat viel mit der eigenen Sensibilität für Ungerechtigkeit zu tun.

Hier spielen nicht nur gesellschaftliche Normen und Werte eine Rolle, sondern auch die subjektive Einschätzung jedes Einzelnen. Disziplinen wie die Rechts- und Politikwissenschaften, Philosophie oder Theologie beschäftigen sich mit normativen Maßstäben für Gerechtigkeit, die etwa in gesetzliche Regeln einfließen. Allerdings herrscht nicht immer Einigkeit darüber, was ­genau ungerecht oder gerecht ist. Laut Psychologen unterscheiden sich Menschen einerseits darin, welche Idee von Gerechtigkeit sie vertreten, und andererseits, wie sensibel sie auf Verstöße dagegen reagieren ...

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  • Quellen

Gollwitzer, M. et al.: Victim sensitivity and the accuracy of social judgments. Personality and Social Psychology Bulletin 38, 2012

Jiang, S. et al.: Victim sensitivity and altruistic behavior in school: Mediating effects of teacher justice and teacher-student relationship. Frontiers in Psychology 10, 2019

Rothmund, T. et al.: Justice for the people? How justice sensitivity can foster and impair support for populist radical‐right parties and politicians in the United States and in Germany. Political Psychology 41, 2020

Schmitt, M. et al.: Justice sensitivity. European Journal of Psychological Assessment 21, 2005

Süssenbach, P., Gollwitzer, M.: The role of victim sensitivity in potentially exploitative intergroup relationships. Group Processes & Intergroup Relations 18, 2015

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