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Zoologie: Wenn die Amsel klingelt



Ob im Zug, auf der Straße oder gar im Konzertsaal: Wo Menschen sind, ertönt heutzutage unweigerlich auch Handygeklingel. In Dänemark und Großbritannien kann das penetrante Geräusch nun aber auch dem einsamen Wanderer in Wald und Flur von den Bäumen entgegenschallen. Urheber ist nicht etwa ein Tarzan auf dem neuesten Stand der Kommunikationstechnik – die Töne stammen von einem Singvogel. "Vögel haben immer schon mechanische und elektronische Töne nachgeahmt", meint Mike Everett von der britischen Royal Society for the Protection of Birds. Nicht nur junge Burschen, auch Vogelmännchen versuchen eben, ihrer Liebsten mit immer neuen Lauten zu imponieren. Dabei gilt: je ausgefallener das akustische Signal, desto größer die Chancen beim anderen Geschlecht. Ob kunstvolles Pfeifen, quietschende Bremsen oder dröhnende Motoren – der Rivale soll beeindruckt weichen und die Auserwählte interessiert näher kommen. Noch imitieren die Vögel nur das einfache Handyklingeln. Aber es kann eigentlich nicht lange dauern, bis sie auch kompliziertere Melodien beherrschen und den Naturfreund mit bekannten Ohrwürmern von Mozart bis Madonna traktieren.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 2001, Seite 27
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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