Evolution des Geistes: Wie der Mensch das Denken lernte
Mehr als 100000 Jahre lang verfügten Frühmenschen offenbar über ein anatomisch modernes Gehirn, ohne es richtig zu nutzen. Erst der eher zufällige Erwerb von Sprache und damit der Fähigkeit zum abstrakten, symbolischen Denken entfaltete schlagartig die überragenden geistigen Fähigkeiten, die uns vom Rest der Tierwelt abheben.
Wenn wir die außergewöhnlichen Fähigkeiten und Leistungen des Homo sapiens betrachten, können wir uns nur schwer dem Eindruck entziehen, dass wir mit einer gewissen Zwangsläufigkeit zu dem wurden, was wir sind. Ist doch das Produkt Mensch, so der verführerische Gedanke, ein solches Wunderwerk, dass es nur am Ende eines langen und zielgerichteten Verbesserungs- und Steigerungsprozesses stehen konnte. Wie hätten wir durch Zufall so werden können? Wenn wir unseren herausgehobenen Status der Evolution verdanken, muss diese doch wohl lange und schwer daran gearbeitet haben, ihr Werk zu verfeinern und zu vervollkommnen.
Und doch ist das nicht die Art, wie Evolution stattfindet. Die natürliche Auslese an sich ist kein kreativer Prozess – ja kann es gar nicht sein. Sie vermag nichts anderes, als neue Merkmale, die durch zufällige genetische Veränderungen entstanden sind, entweder zu begünstigen oder zu eliminieren. Dieser Vorgang (der selbstverständlich durch das vorher Existierende beeinflusst wird) bildet den Hintergrund aller biologischen Innovationen. Die Evolution lässt sich am besten als opportunistisch beschreiben: Sie nutzt oder verwirft bloß Möglichkeiten, wann und wo sie sich bieten; dabei kann ein und dieselbe Option je nach den jeweiligen Umweltbedingungen (im weitesten Sinne betrachtet) zum einen Zeitpunkt vorteilhaft und zu einem anderen nachteilig sein. Es gibt nichts Zielgerichtetes oder Zwangsläufiges im Evolutionsprozess. Und nichts hindert ihn daran, sich einfach umzukehren, wann immer die unstete Umwelt dies begünstigt.
Was lehrt uns nun unser bisheriges Wissen über unsere Vorfahren? Zu den wohl wichtigsten Erkenntnissen gehört die Einsicht in die Bedeutung dessen, was in den letzten Jahren zunehmend als "Exaptation" bezeichnet wurde. Dieser Begriff bezieht sich auf Merkmale, die in einem bestimmten Kontext entstehen, dann aber in einem ganz anderen genutzt werden, und charakterisiert die Ausbreitung solcher Neuerungen in Populationen.
Das klassische Beispiel für eine Exaptation, die zu einer Adaption (Anpassung) wurde, sind Federn. Heute erlauben sie Vögeln das Fliegen. Vor Millionen von Jahren, als sich nur Insekten und Saurier in die Lüfte erheben konnten, dienten sie dagegen einer Reptiliengruppe offensichtlich zur Wärmeisolierung (und davor vielleicht zu gar nichts Besonderem). Für einen langen Zeitraum waren Federn also einfach sehr nützliche Anpassungen, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Als Flughilfen blieben sie so lange bloße Exaptationen, bis sie viel später auch für diese neue Fähigkeit eine adaptive Funktion übernahmen. Es gibt viele vergleichbare Beispiele – genug jedenfalls, um die Möglichkeit nicht ignorieren zu können, dass sich unsere herausragenden kognitiven Fähigkeiten eventuell ähnlich wie die Federn entwickelt haben: als ein, gemessen an ihrer heutigen Rolle, sehr viel unbedeutenderes Merkmal, das ursprünglich vielleicht nur minimalen Nutzen brachte oder sogar nur als Nebenprodukt von etwas anderem entstand.
Als die ersten Cro-Magnon-Menschen vor rund 40000 Jahren in Europa ankamen, brachten sie nachweislich bereits das mehr oder weniger vollständige Repertoire von Verhaltensweisen mit, das den modernen Menschen von jeder anderen Spezies unterscheidet, die je existiert hat. Plastiken, Gravuren, Malerei, Körperschmuck, Musik, der Gebrauch abstrakter Zeichen, der kundige Umgang mit verschiedenen Materialien, ausgeklügelte Bestattungsrituale und filigrane Verzierungen von Gebrauchsgegenständen – dies und vieles mehr waren integrale Bestandteile des täglichen Lebens beim frühen Homo sapiens. Eindrucksvolle Belege dafür liefern etliche mehr als 30000 Jahre alte Fundstellen in Europa.
Was all diese Verhaltensweisen am deutlichsten verbindet, ist ihre gemeinsame Wurzel in der Fähigkeit zu abstraktem, symbolischem Denken. Es kann kaum Zweifel daran geben, dass es dieses grundsätzliche Merkmal war und nicht der Erwerb irgendeiner der angeführten (oder nicht genannten) spezifischen Fähigkeiten, die hinter dem Aufkommen "moderner" Elemente im Verhaltensrepertoire unserer Vorfahren steht. Mehr noch: Dieses neue geistige Potenzial kontrastiert denkbar krass mit den eher bescheidenen kulturellen Leistungen der Neandertaler, die in Europa und West-Asien beheimatet waren und von den Neuankömmlingen erstaunlich schnell verdrängt wurden. Zweifellos unterschied sich das Verhalten der Cro-Magnons – so wie das unsrige – grundlegend von dem aller früher existierenden Menschenarten. Es ist dabei absolut keine Herabsetzung der Neandertaler (oder irgendeiner der anderen heute ausgestorbenen Menschenformen, deren Kenntnisse und Fertigkeiten auf ihre Art absolut bewundernswert waren), wenn wir sagen, dass sich mit dem Erscheinen des abstrakt denkenden und zu symbolischem Handeln fähigen modernen Homo sapiens auf der Erde eine neue Ebene des Seins manifestiert hat. Zu erklären, wie es dazu kam, ist von allen Fragen der Biologie die faszinierendste und verwirrendste zugleich.
Eine Schwierigkeit erwächst dabei daraus, dass in der menschlichen Ahnenreihe kein Zusammenhang zwischen dem Aufkommen moderner Verhaltensweisen und anatomischer Modernität zu bestehen scheint. Es gibt Hinweise, dass vor rund 100000 Jahren in der Levante (Vorderer Orient) Menschen lebten, die morphologisch bereits genauso aussahen wie wir. Doch in auffallendem Gegensatz zu den Ereignissen in Europa hielten sich die Neandertaler nach dem Erscheinen des anatomisch modernen Menschen in dieser Gegend noch für 60000 Jahre. Außerdem waren während dieser langen Zeit der Koexistenz (wie auch immer sie aussah, und ehrlich gesagt haben wir keine Ahnung, wie diese verschiedenen Hominiden es anstellten, das Gebiet in all den Jahrtausenden miteinander zu teilen) die Lebens- und Verhaltensweisen der beiden Frühmenschenarten mehr oder weniger identisch; zumindest deuten die Werkzeuge, die sie machten, und die bisher untersuchten archäologischen Fundstätten darauf hin. Anscheinend verschwanden die Neandertaler erst vor etwa 45000 Jahren aus dieser Region – genau zu der Zeit also, als in der Levante erstmals Steinwerkzeuge vom Cro-Magnon-Typ auftauchten. Ziemlich sicher war es also die Umsetzung abstrakter geistiger Fähigkeiten, die unserer Art den entscheidenden – und für die Neandertaler fatalen – Vorsprung verschafft hat. Das zwingt geradezu zu dem Schluss, dass der anatomisch moderne Homo sapiens schon viel früher auf der Bildfläche erschien als der auch in seinem Verhalten neuzeitliche Mensch. Obwohl dies im ersten Moment ziemlich unlogisch klingen mag (wäre es denn nicht viel plausibler, wenn das Auftreten einer neuen Verhaltensweise mit dem Erscheinen einer neuen Menschenart zusammenfiele?), ergibt es in Wahrheit sehr wohl einen Sinn. Denn wo sollen sich wie auch immer geartete neue Verhaltensweisen etablieren, wenn nicht innerhalb einer bereits existierenden Spezies?
Gehirnvolumen und Geisteskraft
Üblicherweise gilt: Wer die geistigen Leistungen einer Wirbeltierart verstehen will, sollte als Erstes deren Gehirn betrachten. Bei unserer eigenen Familie ist das jedoch wenig aufschlussreich. Homo neanderthalensis verfügte über ein Gehirn, das genauso groß war wie das unsrige. Allerdings befand es sich in einem deutlich anders geformten Schädel. Während die vielfältigen archäologischen Funde sehr genauen Aufschluss über die völlig unterschiedlichen Verhaltensweisen von Neandertalern und Cro-Magnons geben, tun sich Gehirnspezialisten schwer, in Ausgüssen von Schädeln der beiden Hominiden-Arten irgendwelche Strukturen an der Oberfläche des Gehirns zu identifizieren, die auf einen wichtigen funktionalen Unterschied hindeuten könnten. Demnach lässt sich das Auftreten höherer geistiger Fähigkeiten nicht einfach als Höhepunkt einer allmählichen Steigerung der Leistungsfähigkeit des Gehirns betrachten. Es geschah etwas anderes als ein letztes physisches Tuning des Denkapparates. Natürlich musste, als der modern aussehende Mensch die Weltbühne betrat, schon der Grundstein für die Realisierung fortgeschrittener kognitiver Prozesse gelegt sein. Das heißt aber nicht, dass auch bereits ein spezifischer neuraler Mechanismus für diese Prozesse existierte.
An dieser Stelle sei nochmals ausdrücklich daran erinnert, dass neue Strukturen nicht zielgerichtet für etwas Bestimmtes entstehen. Sie ergeben sich zufällig als Nebenprodukte von Kopierfehlern, die ständig bei der Weitergabe des Erbguts von Generation zu Generation auftreten. Die natürliche Auslese ist ganz sicher keine schöpferische Kraft, die von sich aus neue Strukturen ins Leben ruft. Sie kann nur bei vorgegebenen Varianten ansetzen, die sie dann entweder als nachteilig eliminiert oder als günstig fördert.
Wir sprechen gerne von Anpassungen, da dies erklären hilft, wie und warum bestimmte Neuerungen aufgetaucht sind und sich im Evolutionsverlauf durchgesetzt haben. Aber in Wahrheit müssen alle neuen genetischen Varianten als Exaptationen entstanden sein. Der Unterschied zwischen beiden ist elementar: Während Adaptionen Merkmale sind, die spezifische und klar definierbare Funktionen erfüllen (was sie natürlich erst können, sobald es sie gibt), handelt es sich bei Exaptationen lediglich um Merkmale, die spontan entstanden sind und zunächst nur potenziell zur Verfügung stehen, um im weiteren Verlauf der Entwicklung eine neue Funktion zu übernehmen. Das ist ein gängiges Phänomen, da viele neue biologische Strukturen aus keinem anderen Grund erhalten bleiben als dem, nicht weiter zu stören.
In diesem Kontext müssen wir zwei Dinge klar auseinander halten: auf der einen Seite die Evolution des menschlichen Gehirns zu dem uns vertrauten Organ und auf der anderen Seite das Auftreten fortgeschrittener geistiger Fähigkeiten. Zweifellos hat sich in den vergangenen zwei Millionen Jahren das durchschnittliche Gehirnvolumen vergrößert; doch das sagt nicht viel darüber, wie sich unser Verstand tatsächlich entwickelt hat. Das Beispiel der Neandertaler und (vielleicht noch mehr) der zwar anatomisch, aber noch nicht in ihrem Verhalten modernen Menschen lehrt, dass herausragende kognitive Fähigkeiten eben nicht einfach aus einer Extraportion grauer Zellen erwachsen – als ob es nur eines letzten Quäntchens Gehirnmasse bedurft hätte, die bis dahin bestehenden geistigen Grenzen zu überschreiten. Genauso wenig kann die Bildung irgendwelcher wichtigen neuen Gehirnstrukturen eine Rolle gespielt haben, da sich der Aufbau des Gehirns bei allen höheren Primaten in den Grundzügen bemerkenswert gleicht. Stattdessen wurde ein exaptiertes Organ, seit wer-weiß-wann ausgestattet mit einem vernachlässigten Potenzial für abstraktes Denken, eines Tages urplötzlich für das verwendet, was seine wahre Stärke ist.
Leider liegt bisher im Dunkeln, was genau dem Gehirn das Potenzial für anspruchsvolle geistige Tätigkeiten verschafft hat. Das rührt großenteils daher, dass wir zwar eine Menge über den Aufbau dieses Organs sowie darüber wissen, welche Hirnregionen bei der Erledigung bestimmter Aufgaben jeweils aktiv sind, aber keine Ahnung haben, wie das Gehirn die Unmenge von elektronischen und chemischen Signalen in das umwandelt, was wir gemeinhin unter Bewusstsein oder Denkmustern verstehen. Das zu ergründen ist aber entscheidend, wenn wir jemals wirklich verstehen wollen, was es ausmacht, ein (ich benutze den Begriff mit Bedacht) vernunftbegabtes Wesen zu sein.
Schlummerndes Potenzial
Gleichwohl ist es möglich, auf einer allgemeinen Ebene über die Evolution des menschlichen Denkvermögens zu sprechen. Beispielsweise besagt eine gängige Theorie, dass irgendwann – vielleicht vor 60000 bis 50000 Jahren – in der menschlichen Ahnenreihe eine Spezies auftauchte, die über die neuartige Fähigkeit zum symbolischen Ausdruck verfügte. Demnach hätte diese neue Spezies ein modifiziertes Gehirn besitzen müssen, das moderne Verhaltensmuster erlaubte. Es wäre schön, das glauben zu können, weil es das Problem in gewisser Hinsicht vereinfachen würde. Doch die Zeit reichte für dieses Szenario einfach nicht aus. Wenn die Erklärung zuträfe, hätte eine neue menschliche Spezies, die physisch identisch mit einer bereits existierenden, ihr aber intellektuell überlegen war, auftauchen, sich in unglaublich kurzer Zeit über die gesamte Alte Welt ausbreiten und dabei ihre Vorgängerspezies völlig auslöschen müssen. Doch es gibt in der – zugegebenermaßen unvollständigen – Reihe ar-chäologischer Zeugnisse aus dieser Zeit absolut keinen Hinweis darauf, dass so etwas passiert sein könnte. Damit bleibt offenbar nur eine Alternative.
Statt nach irgendeiner anatomischen Neuerung sollten wir vielleicht nach einer Art kulturellem Auslöser für die Entstehung unseres außergewöhnlichen Denkvermögens suchen. Wenn das moderne menschliche Gehirn mit all seinen Möglichkeiten zusammen mit der modernen Schädelform vor etwa 150000 bis 100000 Jahren entstanden ist, hätte es für eine beträchtliche Zeit als Exaptation existieren können, während die neuralen Strukturen zunächst weiter in der bisherigen Weise arbeiteten. Leider sind die Zeugnisse, die direkte Informationen über den Ursprung und die Verbreitung des Homo sapiens liefern, weit spärlicher, als uns lieb ist. Zumindest aber wissen wir, dass unsere Spezies ungefähr in dem genannten Zeitraum auftauchte, vermutlich in Afrika. Und wir wissen auch, dass sich der Homo sapiens von seinem Entstehungsort aus (wo auch immer der genau lag) ziemlich schnell über die Alte Welt ausbreitete.
Wenn es zu einem Zeitpunkt, sagen wir vor 70000 bis 60000 Jahren, eine kulturelle Neuerung in irgendeiner menschlichen Population gab, die das schon lange schlummernde Potenzial für abstraktes Denken im menschlichen Gehirn aktivierte, lässt sich die schnelle Verbreitung symbolträchtiger Handlungen mühelos durch den simplen Mechanismus kultureller Überlieferung erklären. Es ist weit überzeugender (und gewiss auch befriedigender) festzustellen, dass sich die neuen Verhaltensweisen sehr schnell in Populationen ausbreiteten, die bereits die Voraussetzung zu ihrer Übernahme mitbrachten, als anzunehmen, dass die weltweite Verbreitung der einzigartigen menschlichen Fähigkeiten durch einen vollständigen Austausch der Bevölkerung zu Stande kam. Was für ein Blutbad hätte das bedeutet! Dagegen ist der kulturelle Austausch zwischen menschlichen Populationen in der Geschichte vielfach dokumentiert und liefert offensichtlich die einleuchtendste Erklärung für den schnellen Erfolg symbolisch vermittelter menschlicher Verhaltensweisen. Allerdings fehlt noch eine plausible Antwort auf die Frage, welches die als Auslöser wirkende kulturelle Neuerung gewesen sein könnte.
Bewusstsein und symbolisches Denken
Wenn wir von "symbolischen Prozessen" im Gehirn oder beim Denken sprechen, beziehen wir uns auf unsere Fähigkeit, Einzelheiten unserer Erfahrung zu abstrahieren und durch mentale Symbole auszudrücken. Sicherlich verfügen auch andere Arten in einem gewissen Sinne über Bewusstsein, aber soweit wir wissen, leben sie in der Welt einfach so, wie sie sich ihnen darstellt. Vermutlich erscheint ihnen ihre Umgebung weitgehend als Kontinuum und nicht wie uns Menschen als Ort, der in eine Vielzahl von Einzelelementen zerfällt, denen wir individuelle Bezeichnungen geben. Durch ein solches Separieren von Bestandteilen vermögen wir die Welt und einzelne Aspekte davon in unserem Bewusstsein immer wieder neu zu erschaffen. Die Voraussetzung dafür ist unsere Fähigkeit, für Dinge, die wir in uns selbst und um uns herum wahrnehmen, geistige Sym-bole zu kreieren und mit ihnen zu hantieren. Vertreter anderer Spezies zeigen oft eine hoch ent-wickelte Fähigkeit zu intuitivem Schlussfolgern, sodass sie auf Umweltreize in recht komplexer Weise reagieren können. Aber nur Menschen sind fähig, geistige Symbole beliebig zu kombinieren und neu zu verknüpfen und sich Fragen zu stellen wie "Was wäre wenn?" Es ist diese Fähigkeit, auf der unsere hoch gepriesene Kreativität beruht.
Selbstverständlich bildet die Intuition nach wie vor einen Grundpfeiler unseres Urteilsvermögens. Das abstrakte Denkvermögen kam nur dazu. Beispielsweise ist ein intuitives Erfassen der Beziehungen zwischen Objekten und Ideen als Voraussetzung für wissenschaftliche Kreativität mit ziemlicher Sicherheit ebenso wichtig wie die symbolische Darstellung von Zusammenhängen. Letztlich ist es die einmalige Kombination von beidem, die Wissenschaft, Kunst oder Technik erst möglich macht. Zweifellos kann ein Lebewesen mit intuitivem Schlussfolgern alleine schon viel erreichen. Das beweisen, wie mir scheint, die Neandertaler. In ihrem reichhaltigen archäologischen Vermächtnis finden sich zwar nur äußerst magere Hinweise auf abstrakte Fähigkeiten; Symbole hatten offensichtlich keinen großen Stellenwert in ihrem Dasein. Dennoch erscheinen ihre Leistungen höchst beachtlich. Soweit sich das beurteilen lässt, beherrschten sie die Natur besser als alle ihre Vorgänger in der Menschheitsgeschichte. Neidlos muss man ihnen zugestehen, mit ihren rein intuitiven Fähigkeiten die komplexeste Lebensweise erreicht zu haben, die auf dieser Basis überhaupt möglich sein dürfte.
Das wirft unweigerlich die Frage auf, deren Antwort jeder gerne wüsste: Konnten die Neandertaler sprechen? Viele von uns wollen – vor allem angesichts der ausgefeilten Steinwerkzeuge, welche die Neandertaler mit so viel Geschick herstellten – kaum glauben, dass sie nicht über Sprache verfügten. Wie hätten solche bemerkenswerten Fertigkeiten von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden sollen, wenn nicht durch sprachliche Vermittlung?
Vor gar nicht langer Zeit hat ein japanisches Forscherteam einen ersten Versuch unternommen, diese Frage zu beantworten. Es teilte eine Anzahl von Studenten in zwei Gruppen auf. Der einen brachten Archäologen anhand ausführlicher verbaler Erläuterungen in Verbindung mit praktischen Demonstrationen bei, wie man ein typisches Ne-andertaler-Steinwerkzeug anfertigt. Der anderen Gruppe wurde die Technik nur wortlos vorgeführt. Eines machte das Experiment auf eklatante Weise deutlich: Wie schwer es überhaupt ist, Steinwerkzeuge herzustellen; einige Versuchsteilnehmer lernten es nie. Noch bemerkenswerter aber war, dass im Ergebnis zwischen beiden Gruppen praktisch kein Unterschied bestand – weder in der Geschwindigkeit, mit der die Studenten die sie gelehrte Fertigkeit erwarben, noch im Geschick, das sie am Ende zeigten. Offenbar reicht zur Weitergabe auch anspruchsvoller Herstellungstechniken für Steinwerkzeuge stummes Vorführen völlig aus.
Obwohl an diesem Experiment natürlich heutige Menschen und keine Neandertaler teilnahmen, zeigt das Ergebnis doch einmal mehr überdeutlich, welch ein fundamentaler Irrtum es ist, davon auszugehen, dass unsere Art der Kommunikation die einzig effektive sei. Das soll natürlich nicht heißen, dass die Neandertaler keine Form der lautlichen Verständigung hatten; vielleicht war sie sogar recht differenziert. Das Kommunizieren mit Lautäußerungen ist unter den Wirbeltieren schließlich gang und gäbe. Es kann kaum Zweifel daran geben, dass die Neandertaler in einem allgemeinen Sinn gesprochen haben. Was sie jedoch fast mit Sicherheit nicht kannten, war Sprache in der uns heute vertrauten Form.
Sprache und Emergenz des menschlichen Geistes
Wenn man einen Aspekt menschlicher Geistestätigkeit benennen sollte, der mehr als jeder andere mit symbolischen Prozessen zusammenhängt, dann wäre das sicherlich unser Gebrauch von Sprache. Sie ist zweifellos die Gehirnfunktion mit dem höchsten Abstraktionsgrad. Ohne sie scheint Denken, wie wir es kennen, schlichtweg unvorstellbar; denn Worte fungieren als Grundbausteine unserer bewussten Gedanken und Überlegungen. Sie sind das Medium, mit dem wir anderen Menschen unsere Vorstellungen mitteilen und – als hochgradig soziale Wesen – zu beeinflussen versuchen, was in ihren Köpfen vorgeht. Wenn wir also nach einem bestimmten kulturellen Auslöser suchen, der die Tür zu symbolischem Denken aufgestoßen hat, dann ist die Erfindung der Sprache der offensichtlichste Kandidat. Ja es ist vielleicht sogar der einzig plausible, der sich bisher aufspüren ließ.
Was könnte passiert sein? Den Schlüssel zu einem tieferen Verständnis liefert wieder der Begriff Exaptation; denn die Sprache ist ein einzigartiges Kommunikationsmittel, das sich allem Anschein nach nicht aus einer bei Affen schon ansatzweise vorhandenen "Ursprache" entwickelt hat und sicher auch nicht auf direktem Wege entstanden ist. Trotzdem haben Wissenschaftler die Ansicht vertreten, die allgemeine Fähigkeit zum Spracherwerb sei so tief und universell in der menschlichen Psyche verankert, dass es dafür gleichsam eine feste Verdrahtung in jedem regulären Gehirn geben müsse, entstanden nach dem "normalen" darwinschen Prinzip von Anpassung durch natürliche Auslese.
Selbstverständlich wird die Sprache nicht in jeder Generation neu erfunden, aber sie muss immer wieder frisch erworben werden: Das Erlernen der Muttersprache(n) ist ein ganz natürlicher, wenngleich erstaunlicher Teil des Entwicklungsprozesses, den jedes Kind beim Heranwachsen durchläuft. Anders gesagt, lässt sich die Existenz eines "Sprachinstinktes" beim Menschen nicht leugnen. Erklärungsbedürftig bleibt aber nicht nur, wie diese angeborene Prädisposition entstanden ist, sondern auch, wie sie so schnell und plötzlich in Erscheinung treten konnte.
Wir haben gesehen, dass die natürliche Auslese keine kreative Kraft ist und von sich aus nichts erschaffen, sondern nur aus dem, was bereits existiert, Kapital schlagen kann. In gewissem Sinn macht das die Dinge einfacher, denn soweit wir sagen können, gibt es keinerlei Indizien, dass die Fähigkeit zum abstrakten Denken das Endergebnis einer langsamen Entwicklung war, wie man sie bei einer Selektion im darwinschen Sinne erwarten würde. Stattdessen muss nach einer langen – und noch kaum verstandenen – Zeit der ziellosen Vergrößerung und Neuordnung des Gehirns in der menschlichen Ahnenreihe etwas aufgetaucht sein, das dem Erwerb von Sprache den Weg ebnete. Diese Neuerung konnte nur auf dem Phänomen der Emergenz beruhen, wobei eine zufällige Kombination bereits existierender Elemente etwas völlig Unerwartetes hervorbringt. Das klassische Beispiel einer emergenten Qualität liefert Wasser; die meisten seiner besonderen Eigenschaften sind absolut unvorhersehbar, wenn man das Verhalten seiner Bausteine Wasserstoff und Sauerstoff betrachtet. Die Kombination dieser Elemente ergibt etwas völlig Neues, das sich erst im Nachhinein erklären lässt. In Verbindung mit der Exaptation bildet die Emergenz einen leistungsfähigen Evolutionsmechanismus – eine echte Triebkraft, die zufällig entstandene Innovationen in neue Richtungen lenkt.
Im Falle des allen heutigen Menschen angeborenen Sprachvermögens steht zu vermuten, dass sich zu Beginn bei irgendeiner Population in der menschlichen Ahnenreihe irgendein neuraler Mechanismus änderte. Dieser Wandel war aus genetischer Sicht vermutlich eher geringfügig und hatte wahrscheinlich überhaupt nichts mit Anpassung im klassischen Sinne zu tun. Da sich während der frühen Kindheitsentwicklung das Gehirn durch die Bildung spezifischer Signalwege aus einer undifferenzierten Masse wahllos miteinander verknüpfter Nervenzellen selbst strukturiert, beruhte dieses Ereignis womöglich sogar auf entwick-lungssteuernden Reizen und fand somit auf der epigenetischen statt der genetischen Ebene statt. Wie auch immer – jedenfalls scheint es keine Spuren in irgendwelchen Fossilien hinterlassen zu haben, obwohl seine Auswirkung auf die archäologischen Zeugnisse der Cro-Magnons und ihrer Nachfahren letztlich gewaltig war.
Umformung des Rachenraums
Wie der Schlussstein in einem Rundbogen zwar nur ein unscheinbarer Teil der Gesamtstruktur ist, aber entscheidend zu ihrer Stabilität beiträgt, war diese Neuerung (was immer sie gewesen sein mag; und wir sind noch weit davon entfernt, sie zu verstehen) die finale physische Komponente, die erst vorhanden sein musste, um Sprache und symbolhaftes Denken zu ermöglichen – sowie alles, was daraus mit so schicksalhaften Konsequenzen für die Welt erwuchs. Nachdem diese Innovation einmal erfolgt war, konnte das darin steckende Potenzial, ohne Schaden zu verursachen, so lange brach liegen, bis es durch einen kulturellen Anstoß innerhalb einer bestimmten Population aktiviert wurde.
Ziemlich sicher war dieser Anstoß die Erfindung der Sprache, auch wenn das schwer zu beweisen ist. Jeder von uns kann heute sprechen, was an sich schon zeigt, wie überaus vorteilhaft diese Errungenschaft gewesen sein muss. Und wenn sie so vorteilhaft war, wie wir gerne glauben, nimmt es kaum wunder, dass sich die Sprache samt den zugehörigen, an Symbolen orientierten Verhaltensmustern in der Folge sehr schnell in der menschlichen Bevölkerung ausbreiten konnte.
Wie diese schicksalsträchtige Neuerung genau erfunden wurde, ist eine andere Frage, über die zu spekulieren jenseits meiner Fachkompetenz liegt. Aber nachdem der neuronale Boden für Sprache bereitet war, kann sie auf vielerlei Arten entstanden sein. Die von mir bevorzugte Variante ist, dass eine Urform nicht von Erwachsenen erfunden wurde, sondern von Kindern. Angesichts der Tatsache, dass das Gehirn keine statische Struktur wie etwa ein Gummiball ist, sondern eine dynamische Einheit, die sich während des Heranwachsens (und bei geeigneten Stimuli sogar während des ganzen Lebens) unablässig selbst neu organisiert, scheint der Gedanke gar nicht so abwegig, dass ein rudimentärer Vorläufer der Sprache, wie wir sie heute kennen, anfangs in einer Gruppe von Kindern auf spielerische Weise entstand. Eine solche Vorform mag aus Lauten oder Worten bestanden haben, die zusätzliche Bedeutung erlangten, wenn sie aneinander gereiht wurden. Es ist schwer vorstellbar, dass diese Erfindung, nachdem sie einmal gemacht war, nicht schließlich von der Gesellschaft als Ganzer aufgegriffen worden wäre.
Ein Beispiel aus dem Tierreich mag dies illustrieren. Auf einer japanischen Insel pflegten Forscher am Strand lebende Makaken mit hingeworfenen Süßkartoffeln zu füttern. Wenn die Tiere die Delikatessen aufhoben, klebte gewöhnlich eine Menge Sand daran. Schon nach kurzer Zeit begannen junge Affen, ihn im Meer abzuwaschen. Und nach einer Weile machten es ihnen schließlich die erwachsenen Tiere nach: erst die Weibchen und als Letztes die dominanten Männchen. Nur einige ältere, besonders hochrangige Patriarchen ließen sich nie zu diesem neumodischen Verhalten herab und blieben bei der gewohnten sandigen Kost. Aber eine gute Idee ist nun einmal eine gute Idee – und es fällt schwer, zu glauben, dass sich im Fall der Sprache das Prinzip, Worte mit Objekten und Ideen in Verbindung zu bringen, nicht auch ziemlich schnell in der Gesellschaft verbreitet hätte, nachdem es einmal entdeckt war.
Dennoch bedeutete der Übergang von einer nonverbalen Lebensweise zu dem uns vertrauten Leben mit Sprache einen riesigen geistigen wie praktischen Sprung. Vermutlich entstand die Syntax mit ihren Regeln zur Konstruktion ganzer Sätze in einem eigenen, späteren Schritt, der durch die Schaffung von Wort-Objekt-Verbindungen aber vielleicht zwangsläufig vorgegeben war. Generell wäre die Annahme ziemlich unglaubwürdig, die Entwicklung von der unartikulierten zur wohlgesetzten Sprache, wie wir sie kennen, hätte sich auf einmal vollzogen.
Viel plausibler scheint ein mehrstufiger Prozess ähnlich den Schritten, in denen Kinder Sprache erlernen: Am Anfang steht der sehr schnelle Aufbau eines Wortschatzes, dann folgt das Erlernen von Syntaxregeln und als Letztes kommt die korrekte Bildung ganzer, wohlstrukturierter Sätze. Die Entstehung der Sprache war zweifellos ein sehr komplizierter Vorgang – so kompliziert, dass er aus unserer Sicht vielleicht gar unmöglich schiene, wenn wir nicht wüssten, dass er stattfand. Natürlich hat sich die Sprache nach ihrer Erfindung noch stark verändert, ist weitaus vielschichtiger und differenzierter geworden, während sie ihren Siegeszug in der Menschheit antrat. Dennoch weist sie heute unabhängig von der jeweiligen Kultur überall eine gemeinsame Grundstruktur auf. Das kann nur daran liegen, dass schon lange bevor die Sprache selbst aufkam, die Basis dafür in jedem anatomisch modernen Menschen angelegt war.
Aber da bleibt noch ein weiterer Faktor zu erklären. Um sprechen zu können, braucht man ein Gehirn, das dem Sprechapparat sagt, was er tun muss. Genauso wichtig ist jedoch ein Sprechapparat, der die Anweisungen des Gehirns zu befolgen vermag. Der ursprüngliche Vokaltrakt der Primaten taugt dafür in keinster Weise. In der Tat sind Menschen als einzige Lebewesen überhaupt physisch in der Lage, Laute zu erzeugen, wie sie für eine artikulierte Sprache benötigt werden (allerdings können einige Vögel Sprache imitieren).
Diese Fähigkeit hat ihren Preis. Der Sprechapparat besteht aus dem Kehlkopf samt Stimmbändern, dem darüber liegenden röhrenförmigen Rachenraum, der sich zu den Mund- und Nasenhöhlen öffnet, und schließlich der Zunge mit den umgebenden Strukturen. Die Stimmbänder erzeugen Basislaute, die im Rachenraum und in den nachfolgenden Luftwegen abgewandelt werden. Typischerweise befindet sich bei Säugetieren einschließlich der Menschenaffen – und selbst noch bei menschlichen Säuglingen – der Kehlkopf im oberen Halsbereich, was den Rachenraum verkürzt und so die Möglichkeiten zur Abwandlung von Stimmlauten einschränkt. Dagegen liegt der Kehlkopf bei erwachsenen Menschen tiefer im Hals; der dadurch verlängerte Rachenraum schafft die Voraussetzung für eine bessere Lautmodulation. Das ermöglicht ein breites Spektrum an Lauten und Tönen, aber der schon erwähnte Preis dafür ist, dass es ein gleichzeitiges Atmen und Schlucken unmöglich macht – mit dem fatalen Risiko, beim Essen zu ersticken.
Das allein zeigt, dass die besondere Gestaltung des menschlichen Vokaltraktes zum Ausgleich einen deutlichen anderen Vorteil bieten musste. Leider ist das aber nicht die Fähigkeit zu sprechen. Woher ich das weiß? Nun, das "Dach" unseres Vokaltraktes bildet gleichzeitig die Schädelbasis. Deshalb können wir bei Fossilfunden, bei denen dieser Schädelbereich erhalten geblieben ist, in groben Zügen rekonstruieren, wie der jeweilige Lautbildungsapparat zu Lebzeiten ausgesehen hat.
Die Kombination von tief gelegenem Kehlkopf und langem Rachen verrät sich durch eine Krümmung der Schädelbasis. Erste Anzeichen dafür finden sich bereits vor fast zwei Millionen Jahren bei Homo ergaster; außerdem belegt der Schädel eines Homo heidelbergensis aus Äthiopien, dass die Schädelbasis praktisch schon vor etwa 600000 Jahren ihren heutigen Krümmungsgrad erreicht hatte. Demnach war damals bereits ein Stimmapparat ausgebildet, der seine Träger zur Lauterzeugung für artikulierte Sprache befähigte – mehr als eine halbe Million Jahre, bevor es einen anderen, unabhängigen Beleg dafür gibt, dass unsere Vorfahren sprachen oder so etwas wie Sprache benutzten.
Der Stimmapparat des erwachsenen Menschen kann somit ursprünglich keine Anpassung gewesen sein, die dem Sprechen im heutigen Sinne diente, wenngleich er vielleicht für eine "prälinguale" Form der Lautverständigung von Vorteil war. Wofür war er aber dann gut?
Das bringt uns unweigerlich zurück zum Begriff der Exaptation. Trotz ihrer Nachteile entstand eine Krümmung der Schädelbasis und blieb für eine sehr lange Zeit bestehen, bevor sie in den Dienst der Sprache gestellt wurde. Vielleicht begünstigte sie während dieser langen Zeit wirklich die Ausprägung gewisser archaischer Formen von Sprache – Formen, die wir schwerlich näher charakterisieren können. Vielleicht brachte sie aber auch irgendeinen Vorteil beim Atmen – ein Punkt, der bei ausgestorbenen Hominidenarten noch kaum untersucht ist. Wie auch immer bleibt der Schluss, dass das Auftreten von Sprache und die damit verbundenen anatomischen Veränderungen als solche zunächst nicht das Ergebnis einer natürlichen Auslese waren, auch wenn sie sich im Nachhinein als höchst vorteilhaft erwiesen haben.
Momentan haben wir somit nicht den Hauch einer Chance, auch nur annähernd überzeugend zu erklären, wie wir zu den außergewöhnlichen Wesen wurden, die wir sind, ohne auf den unscheinbaren Mechanismus der Exaptation zurückzugreifen. Sicherlich sind wir nicht das Ergebnis eines stetigen, raffinierten Verfeinerungsprozesses über Zigtausende von Jahren hinweg. Ein Großteil unserer Geschichte war eine Abfolge von glücklichen Zufällen. Die Natur hat niemals "beabsichtigt", uns in die dominierende Stellung innerhalb des Organismenreiches zu befördern, in der wir uns – warum auch immer – heute befinden.
Bis zu einem hohen Grade sind wir nur zufällige Reisende, auf wundersamen Pfaden unterwegs im Reich der Natur. Aber natürlich macht uns das nicht weniger bemerkenswert. Und noch weniger sind wir deshalb frei von Verantwortung.
Der Artikel ist ein leicht gekürzter Auszug aus dem Buch "The Monkey in the Mirror" von Ian Tattersall, das kürzlich bei Harcourt Inc. erschienen ist.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2002, Seite 56
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
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