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Embryologie: Wie die Herzhälften zueinander finden



Alle Wirbeltiere – vom Fisch bis zum Menschen – legen in beiden Körperhälften zwei getrennte Herzknospen an, die erst während der weiteren Ausbildung der Organe auf bisher mysteriöse Art und Weise zu einem einzigen Herzen zusammenfinden. Wie das geschieht, hat eine Arbeitsgruppe um Didier Stainier von der Universität von Kalifornien in San Francisco nun am Zebrafisch untersucht, der in seinen frühen Entwicklungsphasen durchsichtig ist. Hierbei entdeckten die Wissenschaftler, dass sich ein Lipid namens Sphingosin-1-phosphat an den Rezeptor milesapart bindet und so die Vereinigung der beiden Herzhälften einleitet. Die Substanz ist den Wissenschaftlern nicht neu, denn sie kommt in so unterschiedlichen Organismen wie der Hefe und dem Mensch vor und spielt dort beim Zellwachstum und bei der Wundheilung eine Rolle. Überraschend hingegen ist, dass ein Lipid an einem Entwicklungsprozess mitwirkt, da es nach bisheriger Erfahrung in der Regel Proteine sind, die in Reifungsvorgänge eingreifen. (Nature, Bd. 406, S. 192)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2000, Seite 27
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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