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Schlichting!: Vernebelte Durchsichten

Licht streuende Partikel zwischen einem Gegenstand und dessen Betrachter trüben den Anblick. Dabei kommt es nicht so sehr auf deren Menge an, sondern vor allem auf ihren Abstand zum Objekt.
Eine Nebelwand verschleiert die Gegenstände dahinter umso stärker, je weiter sie entfernt sind.

Hinter dem Fenster eines Briefumschlags steckt eine unerlässliche Information: die Anschrift des Adressaten. Darum sind die Folien möglichst transparent. Das funktioniert bei den meisten aber nur, wenn sie unmittelbar auf dem Brief liegen. Hebt man sie von dem Schriftstück ab, so wird es immer unschärfer, bis schließlich nichts mehr zu erkennen ist – als würde man durch eine Nebelwand blicken.

Dieser Vergleich hilft, eine Erklärung zu finden: Bei Nebel hat man ein Streuphänomen vor Augen. In der Luft driften dann massenhaft Wassertröpfchen mit Durchmessern von 10 bis 40 Mikro­metern. Solche mikroskopischen Hindernisse lenken die Strahlung ab, die von Objekten im oder hinter dem Nebel stammt. Da sie größer sind als die Wellenlänge des Lichts, geschieht das hauptsächlich in Vorwärtsrichtung, die Winkel ändern sich also nicht stark. Dieser Mie-Streuung genannte Effekt verschmiert das Bild von einem Punkt L regelrecht; die Bildinformation scheint auch noch aus einem gewissen Bereich um L herum zu kommen.

Für das Auge wirkt es, als ginge ein von einem Streuteilchen S abgelenkter Strahl aus dessen geradliniger rückwärtiger Verlängerung von einem Punkt L‘ aus. Hier zeigt sich deutlich, wie die Vervielfältigung von Information letztlich zu ihrem Verlust führen kann: Die Bilder beider Punkte überlagern sich, die Ansicht verschwimmt und verschwindet schließlich im abnehmenden Kontrast eines Lichthofs ...

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