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Informatik: Wie komplex darf es sein?

Kann ein Computer die Lösung eines Problems immer in vertretbarer Zeit überprüfen, egal wie schwierig es ist? Ja, sagt ein neuer Beweis – und widerlegt damit eine ganze Reihe etablierter Vermutungen aus der Mathematik und Physik.
Künstlerische Darstellung der Computertechnologie

Wissenschaftler lieben es, Dinge zu kategorisieren – zumindest auf abstrakter Ebene. Chemiker teilen beispielsweise alle Elemente in das Periodensystem ein, Biologen ordnen Lebewesen nach Familien und Arten, und Mathematiker haben im vergangenen Jahrzehnt, nach langer Suche, alle endlichen einfachen Gruppen gefunden und aufgelistet.

Informatiker suchen ebenfalls nach Ordnung, wenn auch ein wenig anders: Sie sortieren Probleme nach ihrer Komplexität. Bereits in der Vergangenheit haben sie herausgefunden, dass gewisse Aufgaben für Computer sehr einfach zu lösen sind. Bei ihnen wächst mit der Länge des Problems die zur Lösung nötige Rechenzeit bloß langsam (polynomial) an. Aus Sicht von Informatikern gehören sie damit zur so genannten Komplexitätsklasse P.

Probleme, die schwer zu lösen sind, sich aber einfach überprüfen lassen, zählen hingegen zur Klasse NP. Ein Beispiel ist ein anspruchsvolles Sudoku-Rätsel: Bei diesem ist es schwierig, die passenden Zahlen zu finden. Hat man sie jedoch einmal ausgetüftelt oder bekommt ein ausgefülltes Blatt präsentiert, lässt sich leicht überprüfen, ob es korrekt ist. Ob P und NP wirklich verschiedene Klassen sind oder ob man einfach noch keinen Algorithmus kennt, der die entsprechenden Probleme effizient löst, zählt zu den wichtigsten offenen Fragen der theoretischen Informatik. Sie ist eines der sieben Millennium-Probleme, deren Lösung das Clay Mathematics Institute mit je einer Million US-Dollar belohnt.

Mit P und NP fängt der Spaß aber erst an. Computerwissenschaftler haben mittlerweile eine Hierarchie von Komplexitätsklassen herausgearbeitet, von sehr einfachen hin zu extrem anspruchsvollen Aufgaben …

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Spektrum der Wissenschaft – Eine Theorie von allem: Lassen sich Quantenphysik und Schwerkraft vereinen?

Lassen sich Quantenphysik und Schwerkraft vereinen? In der aktuellen Ausgabe der PMT haben wir Beiträge für Sie zusammengestellt, in denen Forscherinnen und Forscher über die Ergebnisse ihrer Suche nach einer fundamentalen Theorie unserer Welt berichten. Entstanden ist eine erkenntnisreiche Sammlung an Beiträgen über die Quantennatur der Raumzeit, denkbaren Experimenten zum Nachweis von Gravitonen, Schwarzen Löchern, der Theorie der Quantengravitation, teleparalleler Gravitation und vielem mehr. Lesen Sie, welche Fortschritte es in den letzten Jahren gab, die Gesetze der Quantenwelt mit den geometrischen Konzepten von Raum und Zeit zu vereinigen, und welche Hürden dabei noch zu überwinden sind.

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  • Quellen

Ito, T., Vidick, T.:A multi-prover interactive proof for NEXP sound against entangled provers. ArXiv 1207.0550, 2012

Ji, Z. et al.:MIP* = RE. ArXiv 2001.04383, 2020

Natarajan, A., Wright, J.:NEEXP in MIP*. ArXiv 1904.05870, 2019

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