Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Sternentwicklung: Wie wächst ein Riesenstern?

Helligkeitsausbrüche junger Sterne geringer Masse waren erste Indizien für deren unstetes Wachstum. Kürzlich wurde nun der erste Ausbruch eines entstehenden stellaren "Schwergewichts" beobachtet. Er bestätigte, dass sich massereiche Sterne ebenfalls durch das Aufsammeln von Materie aus ihrer zirkumstellaren Scheibe bilden können.
In dieser künstlerischen Darstellung von S255IR-NIRS3, einer zirkumstellaren Scheibe um einen massereichen jungen Stern mit bipolarem Materieauswurf, so genannten Jets, kommt es zu einem plötzlichen Anstieg der Ak­kre­tions­ra­te und damit zu einem Helligkeitsausbruch.

Vermutlich gibt es Studien, die das Gesundheitsrisiko des Lesens von E-Mails auf nüchternen Magen belegen. Am Morgen des 14. Oktober 2015 tat ich (Bringfried Stecklum) genau dies erneut und studierte "The Astronomer’s Telegram" (ATel) Nummer 8286. Japanische Ra­dio­as­tro­no­men be­schrie­ben darin den Ausbruch von Methanolmasern in der Sternentstehungsregion S255 im Sternbild ­Orion.

So oder ähnlich begann für mich diese Geschichte, die noch andauert und durch glückliche Umstände begünstigt wurde. Zwar fand ich den Inhalt des ATel bemerkenswert, dennoch wäre die Nachricht möglicherweise in meinem Gedächtnis versunken, wenn nicht wenig später mein Kollege Alessio Caratti o Garatti vorgeschlagen hätte, In­fra­rotbilder der betreffenden Region aufzunehmen.

Laut Theorie werden Methanolmaser, die bei der Frequenz 6,7 Gigahertz strahlen, durch die Infrarotstrahlung warmer Staubteilchen gepumpt. Daher lag der Verdacht nahe, dass die beobachtete stärkere Maseremis­sion durch den Ausbruch eines jungen Sterns verursacht worden sein könnte, dessen zirkumstellare Scheibe die Infrarotstrahlung lieferte ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Das große Zittern

Frostig ist es draußen. Für einen Dezember ist das nicht ungewöhnlich. Doch wegen der Energiekrise blickt Deutschland noch genauer auf die Wettervorhersage. Außerdem: Ist der Fusionsforschung ein Durchbruch gelungen?

Sterne und Weltraum – Merkurs Schweif

Merkurs Schweif: Der Weg zum spektakulären Astrofoto - Wumms im All: Sonde DART kracht auf einen Asteroiden - Kuipergürtel: Ferner Staub findet ins innere Sonnensystem - Roter Planet: Bei der Opposition vom Mond verschluckt

Spektrum Kompakt – Meteore - Leuchtspuren am Himmel

Die Leuchtspuren von Sternschnuppen und Feuerkugeln am Himmel gehören zu den faszinierenden Ereignissen, die man auch ohne optische Hilfsmittel genießen kann. Und spannend wird es insbesondere dann, wenn sich Überreste der in der Atmosphäre glühenden Objekte am Boden finden.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Caratti o Garatti, A. et al.: Disk-mediated Accretion Burst in a High-mass Young Stellar Object. In: Nature Physics 3942, 2016

Fujisawa, K. et al.: A Flare of Methanol Maser in S255. In: ATel #8286, 2015

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.