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Straßenverkehr: Wie werden autonome Autos die Städte verändern?

Selbstfahrende Fahrzeuge versprechen zahlreiche Probleme des inner­städtischen Verkehrs zu lösen – wenn sie geschickt eingesetzt werden.
Autonome Autos der Zukunft kommen heil über die Kreuzung, weil sie mit ihren Sensoren über den perfekten Rundumblick verfügen.

Die Beziehung zwischen Autos und Städten ist schwierig. Heutzutage, in Zeiten anwachsender Verstopfung der Straßen und steigender Luftverschmutzung, halten wir die beiden zunehmend für unvereinbar. Aber das ganze 20. Jahrhundert lang haben die Autos einen enormen Einfluss auf die Stadtplanung ausgeübt. Der schweizerisch-französische Architekt Le Corbusier (1887-1965) erklärte 1925 in seinem bahnbrechenden Werk "Urbanisme" (deutsch: "Städtebau", Leipzig 1929): "Das Automobil … hat all unsere alten Ideen über Stadtplanung völlig über den Haufen geworfen."

Fast 100 Jahre später befinden wir uns an einem ähnlichen Wendepunkt. Erstens wird sich voraussichtlich der innerstädtische Transportbedarf bis 2050 verdoppeln; unsere Straßen müssten bis dahin also mindestens das doppelte Verkehrsaufkommen bewältigen, um auch nur das gegenwärtige Niveau mit all seinen Staus zu halten. Zweitens werden neue Informations- und Kommunikationstechnologien, Robotik und künstliche Intelligenz den öffentlichen wie den privaten Verkehr ebenso grundlegend verändern wie alle anderen Lebensbereiche. Abermals steht der urbane Raum vor einer radikalen Umgestaltung.

Deren stärkste Triebkraft sind zurzeit die selbstfahrenden (autonomen) Fahrzeuge. In den letzten Jahrzehnten haben sich unsere Autos von den mechanischen Systemen, die im Prinzip schon im "Patent-Motorwagen" von Carl Benz realisiert waren, zu Computern auf Rädern entwickelt. Heute erfasst in einem durchschnittlichen Neuwagen eine ganze Armada von Sensoren Daten von innen wie außen, um den Betrieb sicher und effizient zu machen. Zahlreiche Firmen, darunter Schwergewichte wie Google, General Motors und Uber, experimentieren mit zusätzlichen Sensoren, die über ein Sehvermögen ähnlich dem des Menschen verfügen sollen. Stehen solche Informationen erst einmal einem eingebauten System mit künstlicher Intelligenz zur Verfügung, dann ist der Weg frei für ein vollständig autonomes Fahrzeug, das sich im dichten Verkehr ohne jedes menschliche Zutun bewegt ...

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  • Quellen und Literaturtipp

Quellen

Santi, P. et al.: Quantifying the Benefits of Vehicle Pooling with Shareability Networks. In: PNAS 111, S. 13290-13294, 2014

Spieser, K. et al.: Toward a Systematic Approach to the Design and Evaluation of Automated Mobility-on-Demand Systems: A Case Study in Singapore. In: Meyer, G., Beiker, S. (Hg:) Road Vehicle Automation. Lecture Notes in Mobility, Springer, Heidelberg 2014

Literaturtipp

Zapotecatl, J. L. et al.: Deliberative Self-Organizing Traffic Lights with Elementary Cellular Automata. In: Complexity 2017, 7691370

Beschreibt ein sensorgesteuertes Ampelsystem, das ebenfalls zusammenhängende Fahrzeugpulks bevorzugt durchlässt

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