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Astronomie: Wildes Toben junger Sterne



Junge Sterne und ihre Umgebung ändern sich offenbar so schnell, dass sie innerhalb kürzester Zeit fast nicht wiederzuerkennen sind. Aufnahmen, die im Abstand von wenigen Jahren mit dem Hubble-Teleskop gemacht worden sind, zeigen die dramatischen Geschehnisse um XZ Tauri.

Dieser Doppelstern ist nicht einmal eine Million Jahre alt und wächst noch immer, indem er Materie aus einer ihn umgebenden, unsichtbaren Massenscheibe ansaugt. Einen Teil davon stößt er in Form eines heißen Stroms aus ionisierten Gasen senkrecht zu dieser so genannten Akkretionsscheibe wieder aus. Diese Gaswolke hat sich seit 1995 beträchtlich vergrößert. Durch das Magnetfeld von XZ Tauri gelenkt, breitet sie sich mit 480000 Kilometern pro Stunde aus. Obwohl die Ausdehnung erst 30 Jahre andauert, hat die Wolke schon einen Umfang von 100 Milliarden Kilometern erreicht. Auf dem Bild von 1995 sind der Rand und das Innere der Wolke gleich hell. Drei Jahre später leuchtet der Rand dagegen stärker. Wahrscheinlich rührt dies daher, dass sich das Gas dort abkühlt und die enthaltenen Elektronen sich folglich wieder mit den Ionen zu Atomen vereinigen; dabei senden sie Licht aus.

XZ Tauri befindet sich 450 Lichtjahre von der Erde entfernt in einer Molekülwolke namens Taurus-Auriga, einer wahren "Kinderkrippe" für Sterne.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 11 / 2000, Seite 31
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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