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Wahlprognosen: "Wir suchen nach dem idealen Gesicht"

Den Sieger der US-Präsidentschaftswahlen 2012 sagte der Münchner Prognoseforscher Andreas Graefe schon knapp zwei Jahre vor dem Wahltag voraus. Nun überträgt er sein Modell erstmals auf die Bundestagswahlen. Sein Fernziel: den perfekten Kandidaten zu bestimmen.
Andreas Graefe

Herr Dr. Graefe, geht es bei den Bundestagswahlen immer weniger um Sachthemen und immer mehr um die Kandidaten selbst?
Die Kandidaten habe schon immer eine wichtige Rolle für den Ausgang von Bundestagswahlen gespielt, wie eine Studie des Mannheimer Politikwissenschaftlers Thomas Gschwend zeigt. Das Wahlergebnis hängt demnach stark von der Popularität des Amtsinhabers ab. Diese beinhaltet viele weitere Merkmale: die Persönlichkeit, die Fähigkeit, die Probleme des Landes zu lösen, und die allgemeine wirtschaftliche Lage. Meist entscheiden wir uns aber für die Partei, mit der wir uns identifizieren und die wir auch in der Vergangenheit gewählt haben. Dieses Jahr spricht beides, die Popularität der Kanzlerin und die Wahlergebnisse der letzten Jahre, für einen erneuten Wahlsieg der CDU.
Was steht der Wiederwahl von Angela Merkel überhaupt entgegen?
Der Abnutzungseffekt. Je länger eine Partei an der Regierung ist, desto eher verliert sie in der nächsten Wahl Stimmen – weil die Wähler Lust auf Veränderung haben ...

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  • Quellen

Graefe, A. et al.: Combining Forecasts: An Application to Elections. In: International Journal of Forecasting, im Druck

Norpoth, H., Gschwend, T.: Chancellor Model Picks Merkel in 2013 German Election. In: Political Science & Politics 46, S. 481-482, 2013

Rosar, U. et al.: The Frog Pond Beauty Contest: Physical Attractiveness and Electoral Success of the Constituency Candidates at the North Rhine-Westphalia State Election of 2005. In: European Journal of Political Research 47, S. 64-79, 2008

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