Wissenschaft im Alltag: Die Klimaanlage
Wechselspiel von Flüssigkeit und Gas
Thermische Energie, zumeist als „Wärme“ bekannt, ist stets um Ausgleich bemüht: Sofern eine entsprechend leitende Verbindung vorhanden ist, gelangen Bereiche unterschiedlicher Temperatur durch Wärmefluß auf ein gemeinsames mittleres Niveau. Aus diesem Grunde erwärmt sich ein Zimmer im Sommer selbst bei geschlossenen Fenstern. Die Leitung über die Wände mag je nach Isolation zwar lange dauern, doch ohne effektive Abkühlung steigt die Temperatur dennoch so lange, bis innen die gleiche Bruthitze herrscht wie draußen.
Eine Klimaanlage transportiert die Wärme wieder hinaus. Dies ist sozusagen wider die Natur, erfordert dementsprechend einen Energieaufwand für Pumpen, die ein Kältemittel durch einen geschlossenen Kreislauf schicken und dabei seinen Aggregatzustand ändern.
In den Verdampfer gelangt es als Flüssigkeit und wird infolge einer Druckerniedrigung zum Gas; dabei nimmt es über seine Kühlschlangen Wärme aus der Raumluft auf. Ein Nebeneffekt wird bei Klimaanlagen in Automobilen geschätzt: Durch die Abkühlung kondensiert die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit und wird nach außen abgeführt.
Der Kompressor verdichtet anschließend das Gas. Es verflüssigt sich dabei und gibt Wärme an die Außenluft ab. Der Kreislauf kann erneut beginnen.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 11 / 1999, Seite 124
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
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