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Molekularbiologie: Wissenschaft im Internet: Molekül des Lebens

Im Internet kann man dem Träger unserer Erbinformation ein ganzes Stück näher kommen.


Genau fünfzig Jahre sind vergangen, seit das mittlerweile berühmte Forscherduo James D. Watson und Francis H. C. Crick der Welt ein kompliziert wirkendes, aber dennoch elegantes Gebilde präsentierte: das Modell der DNA-Doppelhelix. Ihre Interpretation der Daten hatte ergeben, dass das Erbmaterial aus zwei schraubenartig ineinander verwundenen DNA-Strängen bestehen musste. Bilder des Molekülmodells, das Watson und Crick aus einfachen Labormaterialien konstruiert hatten, sind auf der Seite http://fachberatung-biologie.de/Themen/molgenetik/seitenmolgen/watsonhistorie.htm zu bewundern. Gerhard Arnold, Biologielehrer und regionaler Fachberater aus Speyer, stellt reichliches, nicht nur historisches Material bereit.

Sich anhand der alten Aufnahmen eine genaue Vorstellung vom Aufbau unserer Erbsubstanz zu verschaffen, ist jedoch sehr mühsam. Besser geeignet ist ein animiertes DNA-Modell, das ein weiterer ambitionierter Biologielehrer namens Holger Schickor ins Netz gestellt hat (www.hschickor.de/molgeometrie/DNA.htm). Die Struktur lässt sich per Mausklick bewegen und von allen Seiten betrachten. Wer es handfester liebt, kann sich unter http://dialog-gentechnik.2web.at/index.php?id=105853 die Bastelanleitung für eine Origami-Doppelhelix ausdrucken.

Wie aber funktioniert die DNA? Wie gibt sie die in ihr verschlüsselten Erbinformationen weiter? Wer solchen Fragen nachgehen möchte, ist auf www.biokurs.de/skripten/13/bs13-1.htm genau richtig. Hier hat der Biologielehrer Ernst-Georg Beck viel Wissenswertes zusammengetragen und geht auch auf Aspekte der Gentechnologie ein. Ein umfassendes Glossar erläutert Begriffe wie "Replikation", die mittlerweile zu den Grundvokabeln der Molekularbiologen gehören.

Wie diese DNA-Verdoppelung vor sich geht, wird auf einer ganzen Reihe von Internetseiten erklärt. So stellt das "Gläserne Labor", eine Einrichtung zur Nachwuchsförderung am Campus Berlin-Buch, unter www.glaesernes-Labor.de/dna_replikation.htm eine kurze Filmsequenz zur Verfügung, in der dieser Vorgang simuliert wird. Leider ist die Darstellung etwas unübersichtlich, was aber durch die ausführlichen Erklärungen wieder ausgewogen wird.

Eine schnörkellose, aber dennoch detaillierte Darstellung der DNA-Replikation birgt die Homepage der George-Mason-Universität in Fairfax, Virginia (http://www.ncc.gmu.edu/dna/repanim.htm). Die anschauliche Animation wird nach jedem entscheidenden Schritt unterbrochen, damit der Benutzer in Ruhe die dazugehörigen Erklärungen lesen kann.

Wer den Vorgang der Replikation lieber spielerisch erkunden möchte, findet auf www.pbs.org/wgbh/aso/tryit/dna/#, einer Seite des amerikanischen Medienunternehmens PBS, ein ganz besonderes Schmankerl: einen interaktiven DNA-Workshop. Per Mausklick trennt der Benutzer die beiden Stänge der Doppelhelix und kann dann Baustein für Baustein die neu entstehenden Tochterstränge "synthetisieren". Nach jedem Schritt werden in einem kleinen Textfenster die soeben durchgespielten Mechanismen erklärt. Auf dieselbe Weise kann man die Übersetzung der verschlüsselten Botschaft in Proteine erkunden: anklicken und Schritt für Schritt das dargestellte DNA-Molekül in Proteinbausteine übersetzen.

Zur Vorgeschichte bietet http://zope.reaktor.fh-furtwangen.de/portal/natural_sciences/nuclear_sciences/biostrahlen/biostrahlen1/slide01.html, eine Infoseite der Fachhochschule Furtwangen, einen guten Überblick: von der Erkenntnis des antiken Philosophen Platon, dass Vater und Mutter gleichermaßen an der Übertragung von Merkmalen beteiligt sind, über den Mönch Gregor Mendel und seine Erbsen im Klostergarten von Brünn bis hin zu den Experimenten, mit denen Oswald T. Avery 1944 endgültig bewies, dass die DNA das Trägermolekül der Erbinformation ist.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 5 / 2003, Seite 129
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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