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Wssenschaftsgeschichte: Behaarte Fremde

Das Verhältnis des Menschen zu seinen nächsten tierischen Verwandten hat sich über die Jahrhunderte hinweg deutlich gewandelt – was sich auch auf unser Selbstbild auswirkte.

"Was ist der Mensch?" Wer nach neuen Antworten auf diese alte Frage sucht, der sollte nach Ansicht des Biologen und Philosophen Hans Werner Ingensiep einen interdisziplinären Lösungsansatz wählen. Und da seit Darwin die Frage nach dem Menschen nicht mehr von der nach dem Menschenaffen zu trennen ist, spricht alles für eine enge Zusammenarbeit von Primatenforschern und (philosophischen) Anthropologen.

Ingensiep lehrt an der Universität Duisburg-Essen Philosophie und Wissenschaftsgeschichte. Sein Buch wirft einen Blick darauf, wie der Mensch sich und seine nächsten Verwandten im Tierreich gesehen hat – sowohl bevor als auch nachdem Charles Darwin (1809 – 1882) und Alfred Russel Wallace (1823 – 1913) die Evolutionstheorie veröffentlichten. Speziell geht es um die Perspektive von Europäern auf Menschenaffen und wie sie sich im Lauf der Jahrhunderte veränderte.

In zehn Kapiteln spannt Ingensiep einen faszinierenden Bogen von der Antike über die Renaissance bis hin zur Aufklärung und Moderne. Sein Werk versammelt zahlreiche Geistesgrößen, darunter Aristoteles, René Descartes, Gottfried Wilhelm Leibniz, Carl von Linneacute;, Immanuel Kant sowie Max Scheler, Helmuth Plessner, Arnold Karl, Franz Gehlen und andere mehr. Sie alle liefern Puzzleteile, die Ingensiep schließlich zu einem beeindruckenden Gesamtbild zusammenfügt. Darin beschreibt er jene Jahrtausende währende "Integrationsgeschichte", an deren Ende neben dem Homo sapiens der "kultivierte Affe" erscheint. ...

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