Direkt zum Inhalt

ZELLBIOLOGIE: Wundheilung im Alter

Im Alter heilen Hautverletzungen deutlich langsamer, weil bestimmte Oberhautzellen, die hornbildenden Keratinozyten, weniger aktiv sind und nur noch eingeschränkt mit Immunzellen kommunizieren. Das haben Forscher um Elaine Fuchs von der Rockefeller University in New York jetzt herausgefunden.

Die Forscher verglichen die Wundheilung in der Haut von wenige Monate alten Mäusen mit der von zwei Jahre alten Tieren – also im Jugendalter und gegen Lebensende. Bei verletzten Jungtieren vermehren sich die Keratinozyten im umliegenden Hautgewebe und wandern in die Wunde, um sie zu schließen. Außerdem signalisieren sie Immunzellen, Mitogene (zellteilungsanregende Proteine) zu produzieren, die ihrerseits den Wundverschluss fördern.

Bei verletzten alten Mäusen teilen und bewegen sich die Keratinozyten hingegen langsamer, wie die Experimente zeigten. Außerdem regen sie die Immunzellen deutlich weniger zur Mitogenproduktion an. Das Verheilen der Wunde dauert deshalb einige Tage länger als bei jungen Tieren. Behandelte das Team die alten Mäuse aber mit dem Botenstoff Interleukin-6, der Keratinozyten mobilisiert und deren Kommunikation mit den Immunzellen wiederherstellt, dann heilten die Verletzungen doppelt so schnell. Hier könnte ein Ansatzpunkt für verbesserte medizinische Behandlungen älterer Patienten liegen.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Ein langes Leben ist kein Zufall

Wie schafft man es, besonders alt zu werden und dabei fit und gesund zu bleiben? Die Altersforscherin Eline Slagboom weiß, welche Faktoren wir beeinflussen können - und welche nicht. Außerdem in dieser »Woche«: Wie Spannbetonbrücken einfach einstürzen können - und wie man das verhindern kann.

Spektrum - Die Woche – Der Erreger, der den »goldenen Tod« bringt

Das Feuerbakterium wütet in Italien. Es hat unzählige Olivenbäume auf dem Gewissen und macht nun auch Mandeln, Kaffee und Eichen zu schaffen. Wirtschaft und Kultur haben bereits großen Schaden genommen. Experten suchen nach Mitteln, um das Bakterium zu stoppen.

Spektrum Kompakt – Allergien - Alarmstufe Rot fürs Immunsystem

Seit jeher halten Allergien den Menschen in Atem. Pollen, Tierhaare und bestimmte Nahrungsmittel sind häufige, doch eigentlich ungefährliche Reizstoffe. Warum reagiert das Immunsystem dennoch empfindlich auf die vermeintlichen Angreifer, und was hilft gegen das Niesen, Jucken oder Husten?

  • Quelle

Keyes, B. E. et al.:Impaired Epidermal to Dendritic T Cell Signaling Slows Wound Repair in Aged Skin. In: Cell 167, S. 1323 – 1338, 2016

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.