Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Interview: "Wut ist eine Domäne der Jugend"

Die Psychologin Ute Kunzmann von der Universität Leipzig erforscht die emotionale Entwicklung des Menschen. Im Interview erklärt sie, warum statistische Trends hierbei schwer zu verallgemeinern sind. Es komme stets auf die betrachtete Gefühlsqualität und die Lebens­umstände des Einzelnen an.
Ute Kunzmann
Frau Professor Kunzmann, laut psychologischen Studien sind ältere Menschen häufig emotional ausgeglichener und fühlen sich wohler in ihrer Haut als junge. Wie ist das zu ­erklären?
Dieser Effekt mag zunächst paradox erscheinen. Trotz vermehrter Verlusterfahrungen und sinkender Leistungsfähigkeit bleibt die allgemeine Stimmungslage bis ins hohe Alter im Schnitt stabil, oft steigt sie sogar etwas. Es gibt im Prinzip drei Erklärungsansätze dafür: In sozialer Hinsicht stehen Ältere einfach nicht mehr so sehr unter Druck, die Zahl und Intensität möglicher Stressoren nimmt ab. Man ist im ­Ruhestand, die Kinder sind aus dem Haus, die ­finanzielle Lage ist kalkulierbar – das trägt ­sicher­lich zur emotionalen Stabilität bei. Dann gibt es natürlich psychologische Faktoren wie zunehmende Gelassenheit, die Erfahrung, dass sich viele Probleme schnell relativieren können. Hinzu kommt, dass unsere physiologischen und hormonellen Reaktionen weniger flexibel werden. Das autonome Nervensystem reagiert beispielsweise langsamer und schwächer auf Reize, die junge Menschen noch blitzschnell in große Erregung versetzen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – E-Fuels: Zu schade fürs Auto

Benzin, das mit Strom chemisch hergestellt wird – kann das sinnvoll sein? Viele finden es besser, den Strom direkt zu nutzen. Ebenso kontrovers geht es beim Thema Insekten zu, die jetzt in Lebensmitteln auftauchen dürfen. Die gute Nachricht: Man kann sie sich auch bloß ins Gesicht schmieren.

Spektrum Kompakt – Altern

Wie alt können wir werden? Diese Frage gehört zu den ältesten der Forschungsgeschichte. Inzwischen gibt es eine Reihe erstaunlicher Antworten.

Spektrum Psychologie – Für andere wichtig sein

Von anderen Menschen gesehen zu werden, ihnen etwas zu bedeuten: Dieses Gefühl, auch »Mattering« genannt, fördert das Wohlbefinden auf vielfältige Weise. Außerdem widmen wir uns in dieser Ausgabe der Frage, ob man Dinge gezielt vergessen kann, und erklären, was hinter der Purging-Störung steckt.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!