Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Interview: "Wut ist eine Domäne der Jugend"

Die Psychologin Ute Kunzmann von der Universität Leipzig erforscht die emotionale Entwicklung des Menschen. Im Interview erklärt sie, warum statistische Trends hierbei schwer zu verallgemeinern sind. Es komme stets auf die betrachtete Gefühlsqualität und die Lebens­umstände des Einzelnen an.
Ute Kunzmann
Frau Professor Kunzmann, laut psychologischen Studien sind ältere Menschen häufig emotional ausgeglichener und fühlen sich wohler in ihrer Haut als junge. Wie ist das zu ­erklären?
Dieser Effekt mag zunächst paradox erscheinen. Trotz vermehrter Verlusterfahrungen und sinkender Leistungsfähigkeit bleibt die allgemeine Stimmungslage bis ins hohe Alter im Schnitt stabil, oft steigt sie sogar etwas. Es gibt im Prinzip drei Erklärungsansätze dafür: In sozialer Hinsicht stehen Ältere einfach nicht mehr so sehr unter Druck, die Zahl und Intensität möglicher Stressoren nimmt ab. Man ist im ­Ruhestand, die Kinder sind aus dem Haus, die ­finanzielle Lage ist kalkulierbar – das trägt ­sicher­lich zur emotionalen Stabilität bei. Dann gibt es natürlich psychologische Faktoren wie zunehmende Gelassenheit, die Erfahrung, dass sich viele Probleme schnell relativieren können. Hinzu kommt, dass unsere physiologischen und hormonellen Reaktionen weniger flexibel werden. Das autonome Nervensystem reagiert beispielsweise langsamer und schwächer auf Reize, die junge Menschen noch blitzschnell in große Erregung versetzen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wie ich atme, so fühle ich

Ganz unbemerkt atmen wir täglich zirka 20.000-mal ein und wieder aus. Dabei ist das, was währenddessen in unserem Körper passiert, alles andere als banal. Und wird sogar von unserem Gemüt beeinflusst. Lesen Sie in der aktuellen »Woche«, wie die Teamarbeit von Hirn und Lunge gelingt.

Gehirn&Geist – Resilienz - Was stärkt uns für schwierige Zeiten?

Zum Leben gehören neben Höhen auch Tiefen. Wie können wir solche negativen Ereignisse überstehen? Erfahren Sie, wie Stress den Darm trifft und was hilft, die Beschwerden zu lindern. Warum ältere Menschen oft stressresistenter sind und was jeder daraus lernen könnte. Wann uns ein Trauma nicht zerbricht, sondern wir am Widerstand wachsen. Wie Genussfähigkeit mit negativen Gefühlen, Leistung und Lebenserfolg zusammenhängt. Warum Tanz und Musik wie Lebenselixiere wirken. Oder ob Haustiere uns wirklich glücklich machen.

Spektrum - Die Woche – Wissenschaft im Jahresrückblick

Auswirkungen von Tai-Chi auf das Gehirn, die Wasserkrise im Panamakanal, neue Theorien für die Thermodynamik und ein Kind, das König sein wollte: in dieser Ausgabe haben wir die wichtigsten Wissenschaftsthemen des Jahres 2023 für Sie zusammengestellt.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.