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PFLANZENPHYSIOLOGIE: Zählende Venusfliegenfallen

Venusfliegenfallen (Dionaea muscipula) sind Fleisch fressende Pflanzen, die Insekten fangen. Wenn sie sich daran machen, ihre tierische Beute zu verdauen, zählen sie zuerst, wie oft diese ihre Fühlborsten gestreift hat. Das geht aus Untersuchungen von Erwin Neher, Träger des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin, und seinen Kollegen am Max-Planck-Ins­titut für Biophysikalische Chemie in Göttingen hervor.

Die Forscher imitierten zappelnde Kerbtiere, die auf das Fangblatt der Pflanze gelangen, indem sie die dort befindlichen Fühlborsten bis zu 60-mal berührten. Ein solcher mechanischer Stimulus löst einen elektrischen Impuls aus, der sich über das ganze Blatt fortpflanzt und mit Elektroden registriert werden kann. Nach zwei aufei­nander folgenden Kontakten klappt das Fangblatt zu und schließt das Beutetier ein. Doch erst nach dem fünften Reiz beginnt die Pflanze damit, Enzyme zu produzieren, die das gefangene Insekt zersetzen.

Die Forscher vermuten, dass Venusfliegenfallen mit diesem Mechanismus sicherstellen, dass tatsächlich lebende Beute in der Falle sitzt – und es sich lohnt, die Verdauung anzukurbeln.

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