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Astronomie und Praxis: Orte des Wissens: Zwei Jahrhunderte Astronomie in Turin

Seit mehr als zwei Jahrhunderten vermessen Astronomen in Turin die Sternpositionen. Geschah dies im 19. Jahrhundert noch auf dem Dach eines ehemaligen Königspalastes, so zogen die Wissenschaftler später vor die Tore der Stadt, wo ihnen ein moderner astrometrischer Reflektor zur Verfügung steht. Heute widmen sie sich dort vielfältigen Fragen der Astrophysik und beteiligen sich dabei an internationalen Projekten.
Osservatorio Astrofisico di Torino

Einige der bedeutenden Sternwarten Italiens, deren Anfänge meist in das 18. und beginnende 19. Jahrhundert zurückreichen, weisen ein gemeinsames Merkmal auf: Ihre Architekten erbauten sie auf den massiven Mauern eines mittelalterlichen Kastells, eines jahrhundertealten Palazzos oder einer Kirche. Als Beispiele seien hier die historischen Sternwarten von Bologna, Padua, Palermo und Mailand genannt, deren Bausubstanz auch heute noch besteht. Offenbar boten die Stabilität des soliden Mauerwerks und die große Bauhöhe solcher Palazzi wie auch ihre zentrale Stadtlage gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Himmelsbeobachtung.

Auch die Akademie der Wissenschaften der Stadt Turin wählte als Sitz ihres ersten richtigen Observatoriums einen aus dem Mittelalter stammenden Stadtpalast, den Palazzo del Castello Reale. Den Bau in zentraler Lage nutzten die Herrscher von Savoyen seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als Wohnsitz. Seine heute gebräuchliche Bezeichnung geht auf Maria Christina von Frankreich (1606 – 1663) zurück: Die Herzogin von Savoyen wurde im Volksmund "Madams Reale" genannt. Seither heißt der pompöse Palast allgemein nur noch "Palazzo Madama".

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  • Infos
Das historische Observatorium Turins befand sich bis 1920 auf dem im Stadtzentrum gelegenen "Palazzo Madama". Von Anbeginn galt die besondere Aufmerksamkeit der Turiner Astronomen der genauen Vermessung von Sternpositionen. Davon zeugen zahlreiche gut erhaltene Instrumente und Teleskope. Die moderne astronomische Forschungsstätte, in der sich die Wissenschaftler heute neben der Astrometrie auch vielfältigen astrophysikalischen Thmen widmen, befindet sich bei Pino Torinese, rund zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Hier können Interessierte sowohl das Observatorium als auch das Wissenschaftsprojekt "Infini.to" besuchen.
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