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Welt der Wissenschaft: Sternentwicklung: Zwergsatelliten und Sternriesen

Leuchtkräftige Sterne sind schwierig: Für Fotometrie mit großen Teleskopen sind sie zu hell, und ihre geringe Zahl macht konventionelle Lösungen unwirtschaftlich, besonders im Weltraum, wo die äußerste Präzision gegeben wäre. Mit einer Mini-Armada von Nanosatelliten haben Ingenieure und Astronomen aus Kanada, Österreich und Polen nun die Lösung gefunden – auch schon für viele wissenschaftliche Fragen.
Nanosatellit BRITE schwebt durch das All.

Viele der Leser von "Sterne und Weltraum" wissen aus eigener Anschauung, wie mühsam das Beobachten vom Erdboden aus sein kann. Wenn die Be­ob­ach­tun­gen zudem über viele Monate hin­weg eine fo­to­metrische Genauigkeit von besser als einem Prozent der Objekthellig­keit er­rei­chen sollen, müssen auch die besten Stand­­or­­te professioneller Observatorien in aller Regel aufgeben. Dies liegt zum einen an der irdischen Lufthülle, da sie die Abbildungsqualität vermindert, zum anderen entstehen durch die Rotation der Erde regelmäßig Zwangspausen bei der Datenaufnahme. Schlimmer noch sind wet­terbedingte Unterbrechungen.

Bei der Spektroskopie tut man sich etwas leichter – sofern man sie sich finan­ziell leisten kann. Aber auch Spektren las­sen sich nicht rund um die Uhr aufnehmen, wodurch sich in die Beobachtungsreihen Lücken einschlei­chen.

Bei der Analyse begünstigen solche Lücken in den Datenreihen mitunter das Auftauchen periodischer Veränderungen, die mit dem Objekt selbst gar nichts zu tun haben. In der Folge würde dies zum Beispiel als Umlaufperiode eines Exoplaneten interpretiert – der aber gar nicht existiert. Ein solcher Fall wurde erst kürzlich in "Sterne und Weltraum" vorgestellt: Alpha Centauri B b (siehe SuW 12/2012, S. 36, SuW 9/2015, S. 20, und SuW 4/2016, S. 21) ...

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  • Quellen

Beck, P. G., Kallinger, T.: Das Echo aus der Tiefe. In: Sterne und Weltraum 4/2013, S. 50 – 58

Beckers, M.: Mit Kepler am Puls der Sterne. In: Sterne und Weltraum 3/2012, S. 28 – 29

de Zeeuw, T. et al.: Constructing the E-ELT. In: The ESO Messenger 158, S. 3 – 6, 2014

Konitzer, F.: Alpha Centauri Bb – der Ex-Exoplanet. In: Sterne und Weltraum 4/2016, S. 21 – 23

Selentin, E.: Exoplaneten: Anzahl anhand von Keplers Kandidaten. In: Sterne und Weltraum 8/2013, S. 20 – 22

Weiss, W., et al.: Der Satellit MOST: Prä­zi­sions­photometrie im Weltraum. In: Sterne und Weltraum 9/2004, S. 34 – 39

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