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Mexiko: 3000 Jahre mixtekische Tradition

Bevor Christoph Kolumbus nach Amerika kam, gehörten die Mixteken zu den mächtigsten Völkern Mittelamerikas. Ihre eigenen Aufzeichnungen reichen bis in das 7. Jahrhundert zurück und zeugen von einer komplexen Gesellschaft mit ausgeprägt hierarchischen Strukturen. Jetzt gelang Archäologen im Süden Mexikos ein sensationeller Fund. Er beweist, dass das Volk schon damals auf eine mindestens 1700 Jahre alte Tradition zurückblicken konnte.

William Duncan vom St. John Fisher College in Rochester und seine Kollegen stießen im Bundesstaat Oaxaca neben den Überresten einer Siedlung auf die Gräber zweier Menschen, die nach ihrem Tod verbrannt worden waren – und zwar um 1000 v. Chr. Die verkohlten Knochen zeugen von einer Bestattungspraxis, wie sie viel später den mixtekischen Königen aber auch aztekischen Herrschern vorbehalten war.

Eines der Gräber wurde durch landwirtschaftliches Gerät soweit zerstört, dass sich nur noch wenige Knochen fanden, die allenfalls vermuten lassen, dass die Person zwischen 15 und 25 Jahre alt war. Offenbar wurde sie in Hockstellung bestattet – ein Hinweis darauf, dass der Tote einst eine hohe gesellschaftliche Stellung genoss und ihm wohl auch nur deswegen die Ehre der Verbrennung zuteil wurde. Für die noble Herkunft sprechen auch Funde aus einem nahe liegenden Haus: Hier waren die Forscher auf Überreste von Hunden und Fischen gestoßen – vor 3000 Jahren exklusive Lebensmittel.

Aus der anderen Grube bargen die Forscher ein fast vollständig erhaltenes, auf dem Bauch liegendes Skelett. Auch diese Position war nach Ansicht Duncans Zeichen besonderer Wertschätzung für die 18 bis 25 Jahre alte Frau.

Geeske Pfeiffer

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