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SpaceX: 42 000 Starlink-Satelliten am Himmel?

Das Weltraumunternehmen beantragt Sendelizenzen für insgesamt 30 000 weitere Kommunikationssatelliten.
Starlink-Satelliten werden ausgesetzt

Das Weltraumunternehmen SpaceX hat bei der International Telecommunication Union Kommunikationsfrequenzen für 30 000 weitere Satelliten beantragt. Diese sollen zum Telekommunikationsnetzwerk Starlink gehören – zusätzlich zu den 12 000 bereits genehmigten Satelliten. Die Frequenzrechte verteilen sich auf 20 Pakete zu jeweils 1500 Satelliten – jeweils schon fast so viele, wie derzeit insgesamt weltweit in Betrieb sind. Laut Antrag sollen die Satelliten in Höhen von etwa 330 bis 580 Kilometern operieren. Wann sie starten, ist noch völlig unklar; die Zuweisung von Sendefrequenzen ist für gewöhnlich der erste Schritt bei der Planung von Kommunikationssatelliten und geschieht oft Jahre vorher. Allerdings muss SpaceX nun binnen sieben Jahren pro Paket mindestens einen der Satelliten bauen und nutzen, sonst verfallen die Frequenzen wieder.

Starlink soll nach seiner Inbetriebnahme schnellen Internetzugang an jedem Ort der Welt bieten; die Satelliten sind sehr flach gebaut, so dass mit einem einzelnen Start Dutzende von ihnen in die Umlaufbahn gebracht werden können. Beim ersten regulären Start der Starlink-Satelliten im Mai 2019 setzte eine Protonoberstufe 60 von ihnen gleichzeitig aus – damit das Netz in Minimalbetrieb gehen kann, sind noch fünf weitere solche Starts nötig. Allerdings regt sich schon jetzt Kritik an dem Programm: Fachleute befürchten, dass die vielen künstlichen Himmelskörper astronomische Beobachtungen stören, auch von der »Vermüllung« des Weltraums ist die Rede. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob SpaceX überhaupt in der Lage ist, Starlink sicher zu betreiben. Im September 2019 übersah das Unternehmen, dass einer der Starlink-Satelliten einem Erdbeobachtungssatelliten der ESA gefährlich nahekam – die Weltraumbehörde ließ den Satelliten auf einen etwas höheren Orbit steigen, um eine Kollision auszuschließen.

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