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A68: Der Mega-Eisberg ist Geschichte

Der gewaltige Eisberg A68 war ein Medienstar. Jetzt ist der einstige Gigant völlig zerfallen. Die Reste treiben im Südatlantik.
Teile von A68 treiben im Meer um South Georgia

Als der Eisberg A68 im Jahr 2017 vom Larsen-C-Eisschelf abbrach, umfasste er fast 6000 Quadratkilometer. Im April 2021 ist er jetzt praktisch zerfallen. Satellitenbilder zeigen: Die verbliebenen Bruchstücke sind so klein, dass sie nicht mehr nachverfolgt werden. Das meldet die »BBC« mit Bezug auf das U.S. National Ice Center. Klein ist in diesem Zusammenhang allerdings auch relativ, denn der größte verbliebene Teileisberg umfasst immer noch etwas mehr als 20 Quadratkilometer. Das Center überwacht jedoch nur Eisberge mit mindestens 68,5 Quadratkilometern (20 nautische Quadratmeilen).

Noch vor wenigen Monaten umfasste A68 mehr als 4200 Quadratkilometer und befand sich auf Kollisionskurs mit der Insel Südgeorgien im Südatlantik. Biologen befürchteten sogar, dass die Eismassen für die Pinguine und Seelöwen der Region zum Problem werden könnten, wenn sie ihnen den Weg zu den Nahrungsgründen abschneiden würden. Doch das Gebiet um die Insel ist nicht umsonst als Friedhof der Eisberge bekannt.

Dutzende Kilometer vor der Küste begann A68 zu zerfallen. Die einzelnen Teile waren aber immer noch so groß, dass sie eigene Namen wie A68-A oder A68-E bekamen – je nach Reihenfolge ihrer Entstehung. Viele der Bruchstücke drifteten auf verschiedenen Wegen um Südgeorgien herum; Wind, Wellen und höhere Temperaturen setzten ihnen dabei noch zu und zerteilten sie weiter.

Typisch für das 21. Jahrhundert ist wahrscheinlich, dass A68 nicht nur das Interesse der Wissenschaft weckte, sondern dass er in gewisser Hinsicht auch zum Medienstar wurde. Bereits vor seiner Geburt am Larsen-C-Eisschelf verfolgte die internationale Gemeinschaft seinen Werdegang: vom ersten gewaltigen Riss im Eis bis zum Fastzusammenstoß mit der Insel. Angesichts des Klimawandels in der Antarktis war er aber nicht der letzte Mega-Eisberg. Mittlerweile hat sich A75 vom Eisschelf losgemacht. Mit nur 24 nautischen Quadratmeilen ist er allerdings lediglich ein Zwerg unter den Giganten.

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