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Klimaforschung: Abrupter Klimawechsel führte in die Kälteperiode der Jüngeren Dryas

Ein plötzlicher Umschwung der Windsysteme hat vor 12 700 Jahren einen abrupten Klimawandel in Westeuropa ausgelöst. Dies wiesen Forscher um Achim Brauer vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam an Sedimenten des Vulkansees Meerfelder Maar in der Eifel nach.

Die hier gefundenen jahreszeitlich geschichteten Ablagerungen ermöglichen es, die Geschwindigkeit von Klimawechseln präzise zu bestimmen. Mit einer neuartigen Kombination mikroskopischer Untersuchungsmethoden und moderner geochemischer Scanner-Verfahren gelang es den Wissenschaftlern, die klimatischen Bedingungen selbst einzelner Jahreszeiten zu rekonstruieren. So waren es vor allem Änderungen der Windstärke und -richtungen im Winterhalbjahr, die das Klima nach einer kurzen instabilen Phase von wenigen Jahrzehnten innerhalb eines Jahres in einen völlig anderen Modus kippen ließen und die Kälteperiode der Jüngeren Dryas einzuleiten.

Bisher ging man davon aus, dass allein Abschwächungen des Golfstroms für starke Abkühlungen in Westeuropa verantwortlich sind. Die untersuchten Binnenseeablagerungen jedoch zeigen, dass die atmosphärische Zirkulation wahrscheinlich in Verbindung mit der Ausbreitung von Meereis eine wichtige Rolle gespielt hat. Diese neuen Ergebnisse demonstrieren aber auch, dass das Klimasystem noch lange nicht verstanden ist, und dass besonders die Mechanismen kurzfristiger Umschwünge und der Zeitpunkt ihres Eintretens immer noch Rätsel aufweisen.
  • Quellen
Brauer, A. et al.: An abrupt wind shift in Western Europe at the onset of the Younger Dryas cold period. In: Nature Geoscience 8, S. 520–523, 2008.

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