Direkt zum Inhalt

Sternentwicklung: Abschiedsvorstellung einer sterbenden Sonne

Der Planetarische Nebel Hen 3-1333

Der Planetarische Nebel Henize 3-1333 im südlichen Sternbild Altar (lateinisch: Ara) enthält einen ungewöhnlichen Zentralstern, nämlich einen Stern des Wolf-Rayet-Typs. Im Gegensatz zu diesen ist er aber kein massereicher Riese, sondern ähnelt ihnen nur. Der Stern ist an seiner Oberfläche sehr heiß, seine Oberflächentemperatur beträgt zwischen 25 000 bis 50 000 Grad Celsius (zum Vergleich Sonne: 5500 Grad Celsius). Er besteht an seiner Oberfläche überwiegend aus Helium mit Beimischungen noch schwererer Elemente. Damit ähnelt sein Spektrum demjenigen der massereichen Wolf-Rayet-Sterne, die sich allerdings später noch zu einer Supernova entwickeln werden.

Der Planetarische Nebel Hen 3-1333 | Im südlichen Sternbild Altar befindet sich der Planetarische Nebel Hen 3-133, in dem sich ein Zentralstern vom so genannten Wolf-Rayet-Typ befindet. Sein Spektrum ähnelt demjenigen der massereichen Wolf-Rayet-Sterne, er enthält aber nur etwa 60 Prozent der Sonnenmasse. Er ist der Überrest eines sterbenden sonnenähnlichen Sterns.
Der Zentralstern von Hen 3-1333 ist eigentlich der freigelegte Kern eines vormaligen Roten Riesen von etwas mehr als einer Sonnenmasse, der seine äußeren Schichten durch einen starken Sternwind an seine Umgebung abgegeben hat. Sie umgeben ihn nun als farbenprächtiger heißer Gasnebel. Der Stern weist nur noch etwa 60 Prozent der Masse unserer Sonne auf. Durch seine hohe Oberflächentemperatur strahlt er große Mengen energiereicher Ultraviolettstrahlung ab und regt damit die ihn umgebenden Gasmassen zum Leuchten im sichtbaren Licht an. Auf längere Sicht wird sich dieser heiße Stern nach dem endgültigen Erlöschen der nuklearen Fusionsreaktion in seinem Inneren zu einem Weißen Zwerg zusammenziehen und nur noch etwa die Größe unserer Erde aufweisen. Der Zentralstern von Hen 3-1333 zeigt ausgeprägte Schwankungen seiner Helligkeit. Astronomen vermuten, dass er von einer dichten Staubscheibe umgeben ist, die annähernd in Kantenstellung zu uns steht und gelegentlich den Stern bedeckt.

Diese Aufnahme ist ein Komposit aus Bildern im blauen und roten sichtbaren Licht. Ihm wurde eine synthetische Grünkomponente beigefügt, die durch Addition des blauen und roten Anteils errechnet wurde. Die Bezeichnung Hen 3-1333 geht auf den US-amerikanischen Astronomen und Astronauten Karl Gordon Henize (1926 – 1993) zurück, der im Jahr 1967 einen Katalog Planetarischer Nebel des südlichen Sternenhimmels veröffentlichte. Er flog 1985 mit der US-Raumfähre Challenger im Rahmen der Mission Spacelab-2 ins All, die sich astronomischen Beobachtungen aus der Erdumlaufbahn widmete.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen
POTW 1207a

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.