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Schlafforschung: Adenosin spielt Sandmännchen im Hirn

Forscher der Universität von Texas in Dallas haben das Geheimnis des Schlafs gelüftet: Wenn Zellen in den die Wachheit kontrollierenden Zentren des Hirnstamms über einen längeren Zeitraum aktiv waren, wird das Ribonucleosid Adenosin freigesetzt. Es bindet an bestimmte Nervenzell-Rezeptoren und bremst die Aktivität der Neuronen. Dies wirkt sich wie eine Kettenreaktion auf weitere Hirnbereiche aus und macht dadurch müde.

Der Adenosin-Regelkreis schützt so das Gehirn vor Energiemangel, der in besonders regen Hirnarealen in langen Wachphasen ansonsten entsteht. Weil die Neurone im Schlaf weniger aktiv sind und weniger Energie verbrauchen, können sich währenddessen die Energiereserven des Gehirns wieder auffüllen. Koffein blockiert diese Rückkopplung, berichten die Forscher um Robert Greene. Folge für den Kaffee- oder Schwarzteetrinker: Er bleibt wach.

Schlaf ist lebensnotwendig. Bleibt die Ruhepause für den Organismus aus, rächt sich das nicht nur körperlich: Auch bei vielen psychischen Erkrankungen tritt Schlaflosigkeit auf. Auf Grund ihrer Erkenntnisse vermuten die Forscher, dass viele Fälle von Schlafstörungen auf Störungen des Adenosin-Regelkreises zurückzuführen sind.

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