Im Sommer 2008 stießen Archäologen im nördlichen Malaysia auf sieben prähistorische Werkzeuge. Dass es sich bei dem Fund um die ältesten Beile der Welt handelt, hatten die Forscher allerdings nicht erwartet.
Das älteste Beil ... | ... der Welt fanden Archäologen im Norden von Malaysia. Mokhtar Saidin (links im Bild) hofft nun auch noch Knochenüberreste des Homo erectus zu finden, um beweisen zu können, dass die Beile von ihm benutzt wurden.
"Wir entdeckten die Artefakte eingebettet in Suevit – ein Gestein, das durch den Aufschlag von Meteoriten entsteht", erklärt der Wissenschaftler Mokhtar Saidin von der Universität Sains in Malaysia. Mittels des so genannten Fission Track Dating konnten Experten in Tokio für die Steinkeile ein Alter von 1,83 Millionen Jahren errechnen. Bei dieser Methode zur Altersbestimmung wurden die Zerfallsspuren der im Gestein enthaltenen Minerale untersucht.
Obwohl in Malaysia bisher lediglich Werkzeuge gefunden wurden, leitet Saidin daraus ab, dass Homo erectus bereits vor mehr als 1,8 Millionen Jahren in Südostasien – nahe des Fundortes in der nordmalaysischen Region Perak – gelebt haben muss. Den endgültigen Beweis will der Forscher nun durch Knochenfunde des Frühmenschen erbringen.
Außerhalb von Afrika wurden die ältesten Überreste aus dem engeren Vorfahrenkreis des Menschen bislang in Georgien gefunden. Anhand dieser zwischen 1,7 bis 1,8 Millionen Jahre alten homininen Fossilien wurde in der so genannten Out-of-Africa-Theorie angenommen, dass Homo erectus sich vor 1,8 Millionen Jahren von Afrika aus über die Welt verbreitete. Sollte Saidin in Perak tatsächlich noch auf Knochen des Frühmenschen stoßen, hätte sich Homo erectus schon einige Zeit früher auf die Reise nach Südostasien begeben.
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