Bielersee: Älteste Pfahlbausiedlung mit Verteidigungsanlage

© Archäologischer Dienst des Kantons Bern (Ausschnitt)
© Archäologischer Dienst des Kantons Bern (Ausschnitt)
Taucher entdeckten ... | ... am Bieler See eine steinzeitliche Pfahlbausiedlung, die von einer mächtigen Verteidigungsanlage umgeben war. Solche Anlagen waren bislang erst aus der frühen Bronzezeit bekannt.
Seine Verteidigungsanlage ist außergewöhnlich: "Etwas Vergleichbares gibt es bislang nirgends in Mitteleuropa", erzählt Albert Hafner vom Archäologischen Dienst des Kantons Bern. Denn obwohl es Pfahlbausiedlungen bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. gab, sind ähnliche Wehranlagen bislang nur aus der frühen Bronzezeit bekannt – also rund 1500 Jahre jünger. Solche Schutzwälle zeugen in der Regel von lang anhaltenden und immer wieder aufflammenden Konflikten.
Deshalb könnte die zum Teil sieben Meter breite Verteidigungsanlage ein neues Licht auf das soziale Verhalten der frühen Seeländer werfen: Möglicherweise bestanden Feindschaften mit Nachbardörfern oder anderen Gruppen.
© Archäologischer Dienst des Kantons Bern (Ausschnitt)
Die Palisade ... | ... war an manchen Stellen bis zu sieben Meter breit. Albert Hafner vom Archäologischen Dienst des Kanton Berns vermutet, dass sie ebenfalls als Wellenbrecher gedient haben könnte.
Das Dorf in Sutz-Lattrigen entstand ungefähr um 3200 v. Chr. und entwickelte sich in mehreren baulichen Phasen – es war mindestens 80 Jahre bewohnt. Am Uferabschnitt der Gemeinde Sutz-Lattrigen befinden sich insgesamt sieben prähistorische Pfahlbausiedlungen aus der Zeit zwischen 4300 und 1600 v. Chr.
Tabea Rueß
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben