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Astrophysik: Ältester Gammastrahlenausbruch vermessen

Gleich drei Arbeitsgruppen haben den Gammastrahlenblitz GRB 050904 genauer analysiert – eine Explosion, die vor rund 12,8 Milliarden Jahren stattgefunden hat. Zu einer Zeit, als das Universum erst 900 Millionen Jahre alt war und Sterne wie unsere Sonne nicht existiert haben. Damit ist GRB 050904 das älteste Signal eines sterbenden Sterns, das bislang beobachtet wurde [1,2].

Bild | Der Gammastrahlenblitz GRB 050904 leuchtete nur für 80 Sekunden auf und verblasste dann wieder.
Gammastrahlenausbrüche wie dieser entstehen, wenn extrem massereiche Sterne ihr Fusionsmaterial aufgebraucht haben und die Kernschmelze der eigenen Gravitation nicht mehr entgegenwirken kann. Das Zentrum des Sterns kollabiert dann unter der eigenen Schwerkraft zu einem Schwarzen Loch. Die dabei freiwerdende Energie reicht für einen Blitz, der selbst in Milliarden Lichtjahren Entfernung noch wahrgenommen werden kann.

Die Sensoren des Satelliten Swift registrierten am 4. September 2005 den 80 Sekunden dauernden Gammablitz GRB 050904 und veranlassten weitere Observatorien, sich schnell auf das Ereignis auszurichten. Dadurch konnte der Ausbruch in einem breiten Spektrum aufgenommen und untersucht werden.

Neben der großen Entfernung von GRB 050904, die zugleich ein hohes Alter bedeutet, fällt auf, dass im Spektrum Anzeichen für Metalle enthalten sind [3]. Derartige Elemente sind nicht aus dem Urknall hervorgegangen, sondern erst bei den Fusionsprozessen in Sternen entstanden. GRB 050904 schien darum vermutlich durch die Überreste seines früheren Sterns hindurch. Ein unerwarteter Blick auf die chemischen Verhältnisse im Universum kurz nach dem Urknall.
  • Quellen
[1] Nature 440: 181–183 (2006)
[2] Nature 440: 164 (2006)
[3] Nature 440: 184–186 (2006)

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