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Haustiere: Ältester Haushund

Hannes Napierala, Universität Tübingen
Der Hund, der beste Freund des Menschen – doch seit wann? Forscher von der Universität Tübingen vermuten, dass unsere Urahnen den Wolf spätestens vor 14.000 Jahren zum Weggefährten machten. So alt sind jedenfalls die Knochen eines Hundes, die 1875 in Schweizer Kesslerloch-Höhle entdeckt wurden.

Der Oberkieferknochen vom Kesslerloch | Anhand von Vergleichen dieses Oberkiefers mit denen von Wölfen stellten die Forscher fest, dass er zu einem Hund gehörte.
Hannes Napierala und Hans-Peter Uerpmann haben dessen Zähne mit denen damals und heute lebender Wölfe verglichen – und festgestellt, dass beispielsweise die oberen Reißzähne des eiszeitlichen Hundes um mindestens drei Millimeter kürzer waren als die in den Vergleichsgruppen. Damit ähnelte das Gebiss dem heutiger Hunde viel mehr als dem des Wolfs – Ergebnis eines generationenlangen Lebens in menschlicher Obhut.

Die Knochen aus der Schweizer Höhle sind der bisher älteste Beweis für die Zähmung des Wolfs – wenngleich die Forscher überzeugt sind, dass unsere Ahnen schon lange davor auf den Hund gekommen waren. Manche Forscher gehen davon aus, dass die Domestizierung von Wölfen erstmals in Südchina erfolgte. Die Tübinger hingegen betonen, dass die heute so unterschiedlichen Hunderassen auf mehrere, räumlich unabhängige Domestizierungen hindeuten könnten.

Claudia Reinert

International Journal of Osteoarchaeology 2010, doi:10.1002

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