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Archäologie: Ältestes Schmuckstück Amerikas

Rekonstruktion der Goldkette
In den alten Andenkulturen prunkten die Reichen und Mächtigen mit edlem Schmuck aus Gold, den sie etwa während ritueller Zeremonien zur Schau stellten. Doch wann begann die Anfertigung der wertvollen Statussymbole? Bislang datierten die ältesten bekannten Exemplare aus dem 15. vorchristlichen Jahrhundert. Doch eine neue Entdeckung zeigt: Die Anfänge der Goldschmiedekunst in Südamerika reichen noch viel weiter zurück.

In einem Grab bei Jiskairumoko südwestlich des Titicaca-Sees im heutigen Peru stießen Forscher um Mark Aldenderfer von der Universität von Arizona in Tucson auf neun zylinderförmige Goldröhrchen. Im Wechsel mit grünlich schimmernden Steinchen, vermutlich Sodalith, lagen sie kreisförmig – wie mit einem inzwischen zerfallenen Band zu einer Kette aufgefädelt – nahe dem Unterkiefer eines Erwachsenen unbekannten Geschlechts. Die Spuren an der Oberfläche der Zylinder deuten an, dass das Gold kalt gehämmert worden war. Das mittlere Röhrchen fasste zudem ein weiteres Sodalith-Steinchen.

Laut Radiokarbondatierung der Skelettreste wurde der Leichnam zwischen dem 20. und 22. vorchristlichen Jahrhundert bestattet – zu einer Zeit, als die frühen Andenbewohner gerade erst zu einer sesshaften Lebensweise übergingen. Das widerspricht der bisherigen Annahme, dass die Herstellung von Goldschmuck in Südamerika an den Aufstieg der Hochkulturen mit ihren wohlhabenden Eliten gekoppelt war.

Christoph Marty

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